Die Schweizer hatten einen langsamen Start in der NHL, was das Toreschiessen betrifft. Allen voran Pius Suter (27). Der Stürmer blieb in seinen ersten neun Partien für seinen neuen Klub, die Vancouver Canucks, ohne Skorerpunkt.
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Bei einigen Beobachtern kam bereits Ungeduld auf. So schreibt einer unter dem fiktiven Namen Chester Ming während des Kantersiegs gegen die San Jose Sharks (10:1) auf X: «Pius Suter wird 0 Punkte nach 82 Spielen haben, wenn er heute nicht skort.» Als hätte er es gelesen, antwortet der Mann aus Wallisellen ZH postwendend. Nicht auf der Social-Media-Plattform, sondern auf dem Eis. Rund 30 Sekunden später erhöht Suter auf 8:0.
Der Schweizer kommt in Schwung, trifft darauf in drei von vier Partien. Wie schon bei den Chicago Blackhawks und den Detroit Red Wings spielt der NL-Topskorer von 2019/20 seine Vielseitigkeit aus. Er hat nicht nur eine Nase für Situationen vor dem gegnerischen Tor, sondern ist auch defensiv äusserst verlässlich. «Ich will nicht sagen, dass viele Spieler die defensive Zone verlassen. Aber er bleibt dort und wenn er es nicht tun würde, gäbe es ein Gegentor», erklärt Canucks-Trainer Rick Tocchet (59). «Jeder sieht das, die jungen und die älteren Spieler.»
Der ehemalige Power-Stürmer höchster Güteklasse und Stanley-Cup-Sieger 1992 mit den Pittsburgh Penguins kommt ins Schwärmen, wenn er von Suter spricht. «Sein Hockey-IQ ist einer der Gründe, warum wir ihn verpflichtet haben. Ich denke, man kann gar nie genug von diesen Spielern haben. Ich habe jeden Tag eine Verbesserung bei ihm gesehen.»
Ein Schnäppchen für 1,6 Millionen pro Jahr
Auch den Fans bleiben Suters Leistungen nicht verborgen. Auf X wird er, in Anlehnung an die TV-Serie «The Young Pope», die sich um den fiktiven amerikanischen Papst Pius XIII. (gespielt von Jude Law) dreht, mit einer Fotomontage als «The Young Pope Pius» abgefeiert.
Der 2-Jahres-Vertrag, der Suter jährlich 1,6 Millionen Dollar einbringt, wird als Schnäppchen betrachtet. Der Zürcher hatte davor in Detroit noch das doppelte verdient.
Wie davor in Detroit und Chicago konnte Suter, der mit den ZSC Lions 2018 Meister wurde, auch in Vancouver nicht davon ausgehen, dass er so schnell den Stanley Cup gewinnen wird. Die Canucks verpassten die letzten drei Jahre die Playoffs. Doch Suter sagte vor dem Start schelmisch zu Blick: «Man weiss es nie …» Und siehe da: Vancouver überrascht bisher gewaltig. Mit 11 Siegen aus 15 Spielen ist das Team um den aktuellen Liga-Topskorer Elias Petersson und Offensivverteidiger Quinn Hughes derzeit die Nummer 4 der NHL.