«Okay, das reicht» beginnt die Frau von Elvis Merzlikins die Nachricht auf Ihrem Instagram-Profil. Dann veröffentlicht die Partnerin des ehemaligen Lugano- und derzeitigem NHL-Goalie eine Fülle an Hassnachrichten, die sie am vergangenen Wochenende erhalten hat. «Du, dein Kind und dein Mann sollten sterben» und «Du und dein Mann sind Müll», heisst es da.
Sohn besucht keine Spiele mehr
Dem Goalie wird zudem auch noch vorgeworfen, psychisch fragil zu sein. Merzlikins hätte nach dem Tod seines Freundes Matiss Kivlenieks (†24) wohl mentale Probleme und könne sich deshalb nicht mehr auf den Sport konzentrieren, weswegen er Tor um Tor erhalte – so der Tenor.
Aleksandra Merzlikins schiebt dem den Riegel vor. «Er hat keine mentalen Probleme.» Die Ehegattin weiter: «Wenn mein Mann gut spielt, sind wir die Besten. Wenn wir verlieren, erhalten wir solche Nachrichten.» Tragisch: Solche Hassprediger sind der Grund, warum sie ihren Sohn fortan nicht mehr an die Spiele des Papas mitbringe werde – aus Angst vor den «Fans».
Diese suchen nämlich einen Grund für die anhaltende Columbus-Krise (letzter Platz in der Eastern Conference, schlechteste Abwehr) und sehen diesen in ihrem Goalie, der in dieser Saison eine tiefe Fangquote (86,4%) aufweist.
NHL-Team will Anfeindungen verfolgen
Einige Internet-User sprechen den Merzlikins nach den schockierenden Aussagen aber auch Mut zu. Dabei macht auch der Klub mit. Gegenüber dem Fernsehsender «10TV» heisst es: «Wir sind uns dessen bewusst und sehr beunruhigt darüber, da niemand solchen Beschimpfungen ausgesetzt werden sollte. Die Columbus Blue Jackets verurteilen das aufs Schärfste und werden der Angelegenheit nachgehen.»
Aufholbedarf hat der Klub nicht mehr nur auf, sondern jetzt auch neben dem Eis. (par)