Ein Alleskönner, ein Wohltäter – und ein Profi, der um seine Zukunft kämpft
Der grosse Quali-Check der Schweizer NHL-Stars

Die Bilanz der NHL-Qualifikation: Nico Hischier und Kevin Fiala haben mit je 35 Toren persönliche Bestmarken aufgestellt. Die Zukunft eines anderen Schweizers ist nach einer enttäuschenden Saison derweil in der Schwebe.
Publiziert: 18.04.2025 um 18:01 Uhr
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Aktualisiert: 09:44 Uhr

Darum gehts

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Stephan RothStv. Eishockey-Chef
1

Nico Hischier (26, New Jersey)

75 Spiele, 35 Tore, 34 Assists, 69 Punkte, +9, 0,92 Punkte/Spiel, 20:23 Einsatzminuten/Spiel

Der Walliser Captain macht alles bei den Devils und trägt sein Team auf den Schultern, speziell seit Jack Hughes verletzt ausgefallen ist. Er ist der beste Torschütze – mit 35 Treffern hat er eine persönliche Bestmarke aufgestellt – spielt in Über- und Unterzahl, ist stark an den Bullys (55,5 % gewonnen) und arbeitet hervorragend nach hinten, weshalb ihn nicht nur Teamkollegen für die Selke Trophy, die Auszeichnung für den besten Defensivstürmer der Liga, vorgeschlagen haben.

Nico Hischier ist der Mann für alles bei den New Jersey Devils.
Foto: keystone-sda.ch
2

Kevin Fiala (28, Los Angeles)

80 Sp, 35 T, 25 A, 60 P, -4, 0,74 P/Sp, 18:31 Min/Sp

Auch der Ostschweizer hat mit 35 Toren seinen persönlichen Rekord verbessert. Für die Selke Trophy kommt der MVP der letzten WM eher nicht infrage. Doch er wurde von seinem Klub für die King Clancy Memorial Trophy nominiert, die Auszeichnung, die Spieler würdigt, die Führungsqualitäten auf und neben dem Eis zeigen und sich für die Gemeinschaft einsetzen. Fiala hat sich dies mit seinem Engagement für diverse karitative Projekte verdient. Hut ab! In den Playoffs bekommen es die Kings zum vierten Mal in Folge mit den Edmonton Oilers zu tun. Klappts diesmal mit dem ersten Sieg gegen McDavid, Draisaitl & Co.?

Kevin Fiala schraubte seine persönliche Bestmarke bei den Los Angeles Kings auf 35 Tore.
Foto: keystone-sda.ch
3

Nino Niederreiter (32, Winnipeg)

82 Sp, 17 T, 20 A, 37 P, +16, 0,45 P/Sp, 14:51 Min/Sp

Was für eine Regular Season haben die Jets hingelegt! «El Niño» und seine Teamkollegen holten sich die President’s Trophy als Qualifikationssieger. Der Churer war ein integraler Teil der Mannschaft. Neben seinen Toren – mit 17 ist er teamintern die Nummer 6 – überzeugt der dreifache WM-Silberheld mit seiner Energie, Verlässlichkeit und Leadership. In den letzten beiden Jahren strandete Winnipeg in der ersten Playoff-Runde. Diesmal warten die St. Louis Blues, die sich unter dem im November bei Boston gefeuerten Coach Jim Montgomery enorm gesteigert haben.

Nino Niederreiter und die Winnipeg Jets haben sich die President's Trophy fürs beste Team der Regular Season geholt.
Foto: IMAGO/Imagn Images
4

Pius Suter (28, Vancouver)

81 Sp, 25 T, 21 A, 46 P, +2, 0,57 P/Sp, 17:21 Min/Sp

Im idealen Moment hat der Zürcher die beste Saison seiner NHL-Karriere hingelegt: Er wird ab dem 1. Juli «Unrestricted Free Agent», falls die Canucks, die nach einer enttäuschenden Saison die Playoffs verpasst haben, seinen Vertrag nicht noch verlängern. In Vancouver mag man den vielseitigen Stürmer. Die Frage ist aber, ob man bereit ist, ihm annähernd das zu bezahlen, was er auf dem freien Markt erwarten kann. Zum Tresorknacker wird Suter ohnehin. Er darf künftig mit einem Lohn von gegen 3,5 Millionen Franken pro Jahr rechnen. Derzeit sind es noch rund 1,3 Mio..

Mit 25 Treffern steigerte Pius Suter bei den Vancouver Canucks seinen Marktwert.
Foto: IMAGO/Imagn Images
5

Timo Meier (28, New Jersey)

80 Sp, 26 T, 27 A, 53 P, +7, 0,66 P/Sp, 17:52 Min/Sp

Der Appenzeller hat bei 5 gegen 5 für mächtig Betrieb gesorgt. So kam er zu vielen Chancen und kreierte gemäss naturalstattrick.com hinter den Verteidigern Zach Werenski (Columbus, 44) und Jaccob Slavin (Carolina, 41) am drittmeisten Rebounds (40) der Liga. Der Ertrag von insgesamt 26 Toren ist für einen Stürmer, der vor zwei Saisons noch 40 Treffer erzielte und 8,8 Mio. Dollar (derzeit 7,2 Mio. Fr.) pro Saison verdient, gemessen am Aufwand zu gering.

Timo Meier von den New Jersey Devils feiert einen Treffer im Derby gegen die New York Rangers.
Foto: keystone-sda.ch
6

Jonas Siegenthaler (27, New Jersey)

55 Sp, 2 T, 7 A, 9 P, +9, 0,16 P/Sp, 19:36 Min/Sp

Bis er sich im Februar bei einem Sturz in die Bande verletzte, operiert werden musste und nicht mehr spielen konnte, war der Zürcher einer der besten Defensivverteidiger der Liga. Ohne ihn und Offensiv-Tenor Jack Hughes werden es die Devils gegen Carolina in den Playoffs schwer haben.

Die New Jersey Devils vermissen ihren besten Defensivverteidiger Jonas Siegenthaler schmerzlich.
Foto: Getty Images
7

Roman Josi (34, Nashville)

53 Sp, 9 T, 29 A, 38 P, -26, 0,72 P/Sp, 25:02 Min/Sp

Der Berner Captain ist auch nach einer schwierigen Saison bei seinen Berufskollegen noch hoch im Kurs. In einer Umfrage der Spielergewerkschaft NHLPA erhielt er bei der Frage nach dem besten Verteidiger der Liga, in der Colorados Cale Makar einen Erdrutschsieg feierte, am viertmeisten Stimmen. Wegen einer nicht näher definierten Verletzung ging seine Saison schon am 26. Februar zu Ende und die Predators, die mit grossen Hoffnungen in die Saison gestartet waren, kamen nie in die Nähe der Playoff-Plätze.

Gesundheitliche Probleme haben Nashville-Captain Roman Josi gestoppt.
Foto: IMAGO/Imagn Images
8

J.J. Moser (24, Tampa Bay)

54 Sp, 2 T, 12 A, 14 P, +20, 0,26 P/Sp, 18:51 Min/Sp

Der Seeländer ist der dritte Schweizer Verteidiger, der von einer Verletzung gebremst wurde. Nach über zwei Monaten Pause konnte er aber Ende Februar sein Comeback geben und spielte zuletzt wieder an der Seite von Captain Victor Hedman. Seine ersten NHL-Playoffs könnten nicht knackiger sein: Es kommt zum Derby mit Titelverteidiger Florida Panthers.

J.J. Moser verteidigte in seiner ersten Saison bei Tampa Bay an der Seite von Victor Hedman.
Foto: Sven Thomann
9

Lian Bichsel (20, Dallas)

38 Sp, 4 T, 5 A, 9 P, +2, 0,24 P/Sp, 14:53 Min/Sp

Der Solothurner hat seine Visitenkarte abgegeben und sich bei den Fans mit kernigen Checks beliebt gemacht. Obwohl er weniger als die Hälfte der Spiele bestritt, setzte der Verteidiger mit den Gardemassen (2 Meter/105 Kilo) seinen Körper weit mehr als jeder andere bei Dallas ein. 155-mal rüttelte die Abrissbirne seine Gegner durch. Nur auf dem Papier wurde er zum Schluss in die AHL geschickt, damit Tyler Seguin sein Comeback geben konnte. Doch in den Playoffs, wo es zum heissen Duell mit Colorado kommt, spielt der Salary Cap keine Rolle mehr.

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10

Akira Schmid (24, Las Vegas)

5 Spiele, 94,4 Prozent Abwehrquote, 1,26 Gegentore/Spiel

Nachdem er sich eine Saison lang in der AHL im benachbarten Henderson abgemüht hatte, durfte der Berner zum Schluss noch einmal für vier NHL-Spiele bei Las Vegas ran, weil die Nummer 2, der Russe Ilja Samsonow, angeschlagen fehlte. Schmid, der auch nächste Saison noch bei den Golden Knights unter Vertrag steht, hinterliess dabei einen starken Eindruck.

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11

Philipp Kurashev (25, Chicago)

51 Sp, 7 T, 7 A, 14 P, -28, 0,27 P/Sp,13:43 Min/Sp

Letzte Saison schien er den Durchbruch geschafft zu haben. 54 Skorerpunkte waren ein Versprechen. Dieses konnte er aber in dieser Spielzeit nicht einlösen. Kurashev verlor das Selbstvertrauen und sass dann oft überzählig auf der Tribüne. Sein Vertrag bei den Blackhawks läuft aus und seine NHL-Zukunft ist ungewiss.

Philipp Kurashev erlebte eine enttäuschende Saison bei den Chicago Blackhawks.
Foto: keystone-sda.ch
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