Connor McDavid ist unter den NHL-Stars, die alles ausser einem Stanley-Cup-Triumph erreicht haben, unbestritten der Top-Shot. Nun hat sich der 27-jährige Kanadier mit einer weiteren Meisterleistung ein Denkmal gesetzt, als er sich im letzten Heimspiel der Regular Season beim 9:2 gegen San José den 100. Assist der Saison notieren liess.
Diese Marke konnten vor ihm nur Ikonen wie der Verteidiger Bobby Orr (Boston, 1970/1971), Mario Lemieux (Pittsburgh, 88/89) und Wayne Gretzky knacken. Gretzky schaffte diese Marke unglaubliche elfmal (dreimal für die LA Kings, achtmal für Edmonton) und hält mit 163 aus der Saison 85/86 auch den einsamen Rekord in dieser Sparte.
Mehr zur NHL
Bisher galt allerdings die Meinung, dass solche Werte ein Alleinstellungsmerkmal der angriffslustigen 80er-Jahre der NHL-Geschichte bleiben würden. Verteidiger Bobby Orr, der die Position des Abwehrspielers durch seine offensive Ausrichtung neu definiert hatte, war eine absolute Ausnahmeerscheinung. Er ist bis heute der einzige Verteidiger in der Geschichte der NHL, der die Art-Ross-Trophäe für den besten Punktesammler der Liga gewinnen konnte. Dieses Kunststück glückte Orr gleich zweimal: 69/70 und 74/75.
100 Assists gabs zuletzt vor 33 Jahren
Connor McDavid hat diese Auszeichnung auch schon fünfmal gewonnen, zuletzt dreimal in Folge. Mit dem letzten Coup überraschte er aber selbst seine Mitspieler, die sich einiges an offensiven Kabinettstücklein von ihm gewohnt sind. Ryan Nugent-Hopkins, der seit 2015 zusammen mit McDavid für die Oilers spielt, musste sich nach dem Ereignis erstmal fassen. «Ich hatte nicht erwartet, dass so etwas in der heutigen Zeit noch möglich ist.»
Zuletzt hatte natürlich NHL-Rekordmann Wayne Gretzky (2857 Punkte in 1487 Partien, ohne Playoffs) die magische 100er-Grenze durchbrochen. Das war in der Saison 90/91, als er für die Los Angeles Kings 122 Assists erzielt hatte.
Aktuell sind in der NHL tendenziell wieder mehr Skorerpunkte möglich als etwa noch vor zehn Jahren. Die rasante Entwicklung bezüglich Mobilität der Spieler erlaubt das, natürlich nur im Verbund mit der gleichzeitigen Einschränkung von defensiven Stilmitteln wie halten, zerren und klammern. McDavid hatte letzte Saison insgesamt 153 Zähler erreicht, der beste Wert seit 92/93 und Mario Lemieux, der für Pittsburgh 160 Punkte erzielt hatte.