«Natürlich hatte ich Angst»
Kloten-Legende Felix Hollenstein ist krebsfrei

Im Kampf ums Überleben und gegen seine Krebserkrankung hat Kloten-Legende Felix Hollenstein 20 Kilo verloren. Der 56-Jährige gewährt in einem NZZ-Interview Einblicke in seine Gefühlswelt.
Publiziert: 12.12.2021 um 13:43 Uhr
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Aktualisiert: 13.12.2021 um 09:08 Uhr
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Ex-Kloten-Trainer Felix Hollenstein redet im Interview in der NZZ am Sonntag ausführlich und emotional über seine überstandene Krebserkrankung.
Foto: Keystone
Nicole Vandenbrouck

Nach der Schock-Diagnose stellte Felix Hollenstein die bittere Frage: «Wie lange habe ich noch?» Vor zwei Jahren erfuhr der 56-Jährige, dass er Knochenkrebs hat. Er erkrankte an einem multiplen Myelom, wie er in einem Interview in der «NZZ am Sonntag» erzählt. «Vor fünfzehn Jahren wäre eine solche Diagnose einem Todesurteil gleichgekommen.»

Doch die Kloten-Legende hat gekämpft. Auf drei Tage Therapie folgten jeweils zwei, drei Tage Pause, bevor es wieder von vorne losging. Ohne seine Liebsten, die Frau, die beiden Söhne, die ganze Familie und Freunde wäre es schwierig geworden, mit allem, das auf ihn einstürzte, beschreibt er. Er sei optimistisch in die Behandlung gestiegen, «aber natürlich hatte ich am Anfang auch Angst», gesteht er der NZZ.

Dass er die unzähligen Chemotherapien über sich ergehen lässt, stand für Hollenstein ausser Frage. «Ich fühle mich noch zu jung, um zu gehen. Aber gleichzeitig war mir bewusst: Ab sofort kämpfst du um dein Leben.» Die Stammzellen-Transplantation sei eine Tortur gewesen. Nach der Rückkehr nach Hause konnte er sich wochenlang zu nichts aufraffen. Zu Beginn der Therapie wog der einstige Meisterstürmer und Kloten-Trainer 95 Kilo, danach noch 75.

«Da konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten»

Hollenstein hielt Schmerzen aus – und muss es noch immer. «Mein Skelett ist geschädigt. Die Wirbel haben sich zusammengeschoben.» Doch die wichtigste Nachricht kam im September. Da eröffnete ihm der behandelnde Arzt, dass er krebsfrei ist. «Da konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten.» Starke Gefühle, die er so noch nie empfunden habe, «höchstens bei der Geburt meiner Söhne».

Der Klotener muss nun alle drei Monate zu einer Blutkontrolle und braucht täglich Medikamente, die er gut verträgt. Und auch auf dem Eis stand er schon wieder. Als die Schmerzen nachgelassen hatten, er einigermassen normal gehen konnte und eines Mittags alleine in die Halle war, zog er die Schlittschuhe an und ging mit Stock und Puck aufs Eis. «Nach 15 Minuten war ich schweissgebadet. Doch es tat meiner Seele gut.»

Noch bis am 1. Mai ist Hollenstein krankgeschrieben. Er versichert im Interview, dass er dem EHC Kloten verbunden bleiben wird, «in welcher Form und Funktion auch immer».

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