Es war auffällig. An den Sports Awards waren sie oft gemeinsam im Bild. Als Sitznachbarn, die sich auch regelmässig austauschten und lachten. Tennis-Legende Roger Federer (41) und Hockey-Nationaltrainer Patrick Fischer (47). Doch wie kam es dazu?
«Die absoluten Superstars können vermutlich auswählen, neben wem sie sitzen wollen und er hat sich für mich entschieden», sagt Fischer scherzhaft und lacht. In Tat und Wahrheit wusste Fischer lange nicht, dass diese besondere Ehre auf ihn wartet. Denn zuerst sass ein Mitarbeiter von SRF neben ihm. Dieser gab sich dann als Platzhalter für einen Überraschungsgast aus. «Er sagte mir schliesslich, dass Roger noch kommen soll. Als dieser dann wirklich da war und sich neben mich setzte, war das natürlich eine coole Überraschung.»
Federer sprach schon vor Hockey-Nati
Fremd waren sich Fischer und Federer nicht. «Er hat im Februar, vor den Olympischen Spielen, zu unserer Mannschaft gesprochen. Zum Thema, wie man sich verhalten soll, wenn man in einem K.o.-Spiel führt, dass man da weiter Gas geben muss. Im einzigen K.o.-Spiel, das wir seither hatten und auch in Führung gehen konnten (an den Olympischen Spielen gegen Tschechien; die Red.), haben uns seine Super-Inputs sehr geholfen», so der Nati-Coach.
Natürlich habe er am Sonntagabend mit Federer das eine oder andere Wort gewechselt, so Fischer, «aber laufend quatschen konnten wir dort ja auch nicht.» In ihren Gesprächen sei es hauptsächlich um die Bewunderung für die Leistungen der vielen Schweizer Topsportler gegangen.
«Federer ist sowas von tiefenentspannt»
Das grossartige Bild, das Fischer von Federer ohnehin schon hatte, hat sich für ihn als Sitznachbar nochmals mit Nachdruck bestätigt: «Er ist ein Weltstar und sowas von tiefenentspannt, lustig und humorvoll. Roger ist einfach nur ein Vorbild in allen Belangen. Er ist völlig normal geblieben, interessiert sich und freut sich für die anderen Sportler. Das so zu sehen, ist schön.»
Sportlerin: Mujinga Kambundji (2. Mal)
Sportler: Marco Odermatt (2.)
Ehrenpreis: Roger Federer (war 7 Mal)
Paralympischer Sportler/in: Marcel Hug (8.)
Trainer/in: Urs Fischer (1.)
Nachwuchstalent: Anja Weber
MVP: Roman Josi (2.)
Team: Fussball-Nati (11.)
Sportlerin: Mujinga Kambundji (2. Mal)
Sportler: Marco Odermatt (2.)
Ehrenpreis: Roger Federer (war 7 Mal)
Paralympischer Sportler/in: Marcel Hug (8.)
Trainer/in: Urs Fischer (1.)
Nachwuchstalent: Anja Weber
MVP: Roman Josi (2.)
Team: Fussball-Nati (11.)
Früher hat Fischer mal gesagt, dass er, wenn er einen Wunsch freihätte, gerne mal mit Federer Tennis spielen würde. Hat der Nati-Coach die Gelegenheit am Schopf gepackt und den 20-fachen Grand-Slam-Triumphator gefragt? «Ich bin vom Naturell her wirklich nicht scheu, aber das habe ich mich dann doch nicht getraut. Auch weil ich weiss, wie mühsam es ist, wenn sich der andere auf einem so viel schlechteren Niveau bewegt. Daher möchte ich ihm das gar nicht erst antun!»
Inspiration für die Nati von Odermatt und Co.
Fischer hat nicht nur wegen der speziellen Begegnung mit Roger Federer viel von diesem Abend mitgenommen. «Es ist einfach schön, hautnah mitzuerleben, welche Geschichten der Sport schreibt und was für grossartige Sportler wir in der Schweiz haben.» Das inspiriere und motiviere ihn enorm, mit der Hockey-Nati ebenfalls wieder Grosses zu erreichen und den Menschen im Land Freude zu bereiten.
Ein wichtiger Zwischenhalt auf dem Weg dazu, sich in Zukunft wieder nach einer WM-Medaille zu strecken, sind für den Zuger die Swiss Ice Hockey Games diese Woche in Fribourg. Im Rahmen der Euro Hockey Tour trifft die Nati am Donnerstag auf Schweden (20.15 Uhr), am Samstag auf Tschechien (20.15 Uhr) und zum Abschluss am Sonntag auf Olympiasieger und Weltmeister Finnland (13.00 Uhr). Fischer: «Dass wir uns an einem Heim-Turnier an den besten Europas messen können, ist neu und macht es sehr speziell. Die Vorfreude ist riesig.»