Nati-Trainer Patrick Fischer ortet nach den beiden bescheidenen Pflichtsiegen gegen Frankreich das Problem seines Teams noch immer vor dem gegnerischen Tor. Der 48-Jährige verlangt mehr Kaltblütigkeit und Präzision in der Offensive. Wer kann diesen Anforderungen gerecht werden?
Fischer muss entscheiden, welche Akteure nach der zweiten WM-Vorbereitungswoche das Team verlassen müssen. Die Betroffenen wussten unmittelbar nach dem 3:2-Overtime-Sieg noch nicht Bescheid, die Kader-Veränderungen werden am Montag bekannt gegeben.
Aeschlimann oder Wüthrich – einer muss weichen
Ein Luxusproblem droht der Nati bei den Goalies. Weil auch Gottérons Reto Berra zum Team stösst, muss Berns Philip Wüthrich oder Davos’ Sandro Aeschlimann den Platz räumen. Wüthrich überzeugte mit einem Shutout im ersten Spiel gegen Frankreich, Aeschlimann hat etwas mehr internationale Erfahrung. Doch bald dürften noch weitere Optionen auf der Bildfläche erscheinen. Mit Akira Schmid (NJ Devils) und Final-Keeper Connor Hughes (Lausanne) stehen noch zwei weitere Kandidaten auf der Matte.
Die NHL-Schweizer werden allerdings erst in Camp-Woche vier für die Euro Hockey Tour in Kloten (2. Mai gegen Schweden) und Brno (Tsch, gegen Finnland und Tschechien) erwartet. Das sind neben Schmid seine Devils-Kollegen Nico Hischier und Jonas Siegenthaler sowie Philipp Kurashev (Chicago).
Welche Stürmer bleiben in der Schweiz?
Klar ist schon: Einige Stürmer werden in der Garderobe Platz machen müssen. Denn mit Fabrice Herzog und Dario Simion (beide Zug) sowie Christoph Bertschy (Fribourg) rücken kommende Woche in Kloten für die beiden Tests gegen Lettland drei neue Stürmer ein. Tanner Richard (Genf) kehrt nach seinem einwöchigen Vaterschaftsurlaub wieder ins Camp zurück. Und auch Biels Gaëtan Haas wird zurückerwartet. Wer hat also ausgedient?
Überzeugt hat die Linie mit Oldie Andres Ambühl, Calvin Thürkauf und Marco Lehmann. Auf Tyler Moy ist dann Verlass, wenn er auf seiner Lieblingsabschlussposition optimal angespielt werden kann. Valentin Nussbaumer bringt Kreativität, Tristan Scherwey und Mike Künzle bringen Energie. Für die restlichen Offensivkräfte – Senteler, Marchon, Bader, Kessler – dürfte es eng werden.
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Eine weitere Personalie, die regelmässig für Gesprächsstoff sorgt, ist bereits geklärt: Lian Bichsel ist kein Thema für die WM. Der 19-Jährige, der derzeit mit Rögle den SHL-Playoff-Final bestreitet (0:1-Rückstand in der Serie gegen Skelleftea), wird damit für seine erneute Absage für die U20-WM im vergangenen Dezember bestraft. Da habe er die U20 zum zweiten Mal im Stich gelassen, liess sich Nati-Trainer Fischer nach dem ersten Frankreich-Match zitieren. Bichsel, der damals aus Nordamerika (AHL, Texas) nach Schweden wechselte, um sich weiterzuentwickeln, wollte sich bei Rögle einleben, statt gleich wieder in die Junioren-Auswahl abzuschwirren.