Das Power-Ranking der Nati-Spieler bei der WM in Tschechien wird nach jedem Spiel der Schweiz aktualisiert. Die Note steht für die gesamte Turnier-Leistung.
Roman Josi, Verteidiger, Note 6
Spielt übrigens auf der Position des Verteidigers. Weckt gegen Dänemark trotzdem Erinnerungen an Marco Odermatt, als er mit stupender Leichtigkeit durch die Hindernisse (in diesem Fall zwar bewegliche, allerdings auch verdutzte Gegenspieler) kurvt. Bestimmt das Spiel, als sich die Dänen noch im Wettkampfmodus befinden, also ungefähr bis zu Sentelers 5:0. Schadensbilanz für das Teilnehmerfeld: Zwei Skorerpunkte pro Partie.
Nico Hischier, Stürmer, Note 5,5
Von der Höchstnote trennt den Walliser nur die (ungeschriebene) Regel, dass vorderhand nur einer die Höchstnote bekommt. Ist das korrekt? Vielleicht nicht. Sein blitzartiger Abschluss bringt allerdings mit letzter Gewissheit das frühe 1:0 gegen Dänemark und hat darum wegweisenden Charakter.
Kevin Fiala, Stürmer, Note 5,5
Sorgt mit seiner Spielfreude immer wieder dafür, dass gegnerische Verteidiger die Augenbrauen hochziehen. Zieht gegen Dänemark in der Offensive die Strippen und bilanziert zwei Tore und das Zuspiel zu Hischiers 1:0.
Andrea Glauser, Verteidiger, Note 5,5
Knüpft nahtlos an seine bisherigen Leistungen an und bewegt sich darum nach wie vor auf höchstem Niveau. Abgebrüht im Spielaufbau, gnadenlos in den Zweikämpfen. Empfiehlt sich für (noch) höhere Aufgaben.
Leonardo Genoni, Goalie, Note 5,5
Löst die knifflige Aufgabe, in den letzten Sekunden gegen Dänemark gegnerische Resultatkosmetik (Ehrentreffer) verhindern zu müssen, weil sich seine Vorderleute wohl bereits auf die Nationalhymne einstimmen. Für Statistik-Aficionados: Gegentorschnitt von 0,97.
Nino Niederreiter, Stürmer, Note 5
Wird von Trainer Fischer in die erste Reihe mit den NHL-Angreifern Hischier und Fiala befördert, was dieser Linie eine zusätzliche Dimension verleiht. Hätte wohl gerne ein paar Tore mehr auf dem Konto, dabei ist er mit zwei Toren und zwei Assists ziemlich im Soll. Die paar Tore mehr darf er sich gerne für die Spiele aufsparen, die da noch kommen.
Akira Schmid, Goalie, Note 5
Verdient sich die gute Note allein schon mit der Parade in extremis gegen Österreichs Rossi – was im Rückspiegel betrachtet noch mehr Gewicht erhält, schliesslich verfügen die Kanadier über keinen Torhüter, der gegen Österreich einen sechsten Gegentreffer verhindern konnte. Als Supplement kann er den Shutout gegen den möglichen Absteiger Grossbritannien für sich beanspruchen.
Jonas Siegenthaler, Verteidiger, Note 5
Leistet sich gegen Dänemark einmal einen sorglosen Puckverlust, verkörpert aber ansonsten durchs Band das Fundament, auf dem der momentane Erfolg basiert: solide, unspektakuläre, aber elementar wichtige Klein-Klein-Arbeit in der Defensive. Oder in Zahlen ausgedrückt: Plus-6-Bilanz, was teamintern den besten Wert bedeutet.
Dean Kukan, Verteidiger, Note 5
Nähert sich in grossen Schritten seinem bestmöglichen Leistungszustand, frisiert gegen die bedauernswerten Dänen seine Plus-Minus-Bilanz und ist jetzt im grünen Bereich (Plus-1). Macht immer wieder geschickt seinen Stock lang (der hat bestimmt den längsten Stock aller Schweizer), um gegnerische Chancen doch noch zu vereiteln. Das war gegen Dänemark zweimal notwendig, als man sich ein paar Gegenstösse einfing.
Romain Loeffel, Verteidiger, Note 5
Dann am besten, wenn er seine präzisen Zuspiele in die neutrale Zone anbringen kann, und das gelingt ihm gegen Dänemark eigentlich durchs Band. Mit vier Skorerpunkten statistisch der zweitbeste Verteidiger nach Roman Josi.
Christoph Bertschy, Stürmer, Note 5
Schafft gegen Dänemark endlich das Tor, das er sich schon längst verdient hat. Erzielt wohl eigentlich zwei Tore, aber das 8:0 wird Nebenspieler Scherwey gutgeschrieben, obwohl sich die Dänen dieses Ei nach Bertschys Abschluss scheinbar selbst ins Nest gelegt haben.
Sven Senteler, Stürmer, Note 5
Kann das Spiel so gut lesen, dass er sich immer wieder in Abschlussposition bringen kann, ohne seine defensive Aufgabe zu vernachlässigen – was Senteler aber auch nie tun würde. Erzielt gegen Dänemark das Tor, dass ihm im Spiel gegen die Briten noch verwehrt blieb. Da war noch der Pfosten im Weg.
Andres Ambühl, Stürmer, Note 5
Darf gegen die Dänen wieder im Vanille-Powerplay (mit den NHL-Stars) ran und zieht mit einem raffinierten Querpass auf Torschütze Fiala gleich alle Register. Muss man sich auch erstmal verdienen, diese Position.
Calvin Thürkauf, Stürmer, Note 5
Hätte sich vielleicht eine Beförderung zum Mittelstürmer der Andrighetto-Linie gewünscht, wurde stattdessen in die vierte Linie befördert, was ihm nicht nur viel Schwung, sondern auch ein Tor und einen Assist einbringt. Da sieht die Welt doch schon ganz anders aus.
Sven Andrighetto, Stürmer, Note 4,5
Verpasst es, gegen Dänemark Fortschritte in der Skorerliste zu erzielen, so ganz glücklich dürfte der Zürcher mit dem Umfang seines Offensiv-Outputs noch nicht sein. Den Draht zu Mittelstürmer Jäger hat er noch nicht gefunden. Vielleicht ist es aber auch umgekehrt.
Philip Kurashev, Stürmer, Note 4,5
Der souverän verwandelte Penalty gegen Tschechien wirkt sich leider nur in der Team-Statistik aus, darum steht der Chicago-Stürmer auch nach fünf Partien noch ohne persönlichen Erfolg da. Damit kann er nicht ganz zufrieden sein.
Christian Marti, Verteidiger, Note 4,5
Überbringt jeweils in der Garderobe die gute Nachricht, wer in der Startformation steht und als erster aufs Eis darf. Gehört in der Regel nicht dazu, was ihn nicht daran hindert, dadurch aufzufallen, dass er nicht auffällt.
Tristan Scherwey, Stürmer, Note 4,5
Bekommt gegen Dänemark ein Tor geschenkt, dass er vielleicht gar nicht erzielt hat. Hat sich ein Geschenk aber durchaus verdient, weil unermüdlicher Einsatz immer belohnt wird.
Fabrice Herzog, Stürmer, Note 4,5
Verrichtet seine Arbeit unspektakulär, was eine effektive Arbeitsweise keinesfalls ausschliesst. Sorgt mit konsequentem Zweikampfverhalten aber immerhin dafür, dass Pucks in der gegnerischen Zone behauptet werden können.
Sven Jung, Verteidiger, Note 4,5
Verdient sich zwar kein Tor, dafür aber regelmässige Einsätze. Das schafft er mit wohldosiertem Einsatz von Härte, ohne die Nerven zu verlieren. Solide Abwehrarbeit inklusive.
Gaëtan Haas, Stürmer, Note 4,5
Einziger Auftritt im Startspiel gegen Norwegen. Seither fehlt der Bieler Mittelstürmer angeschlagen.
Dario Simion, Stürmer, 4,5
Legt gegen Dänemark für Senteler auf, was ihm immerhin den zweiten Skorerpunkt des Turniers einbringt. Ganz zufriedenstellend ist seine Gesamtleistung von aussen betrachtet noch nicht, aber wer etwas von aussen betrachtet, kennt ja auch nicht alle Details.
Ken Jäger, Stürmer, Note 4
In der Position als Dreh- und Angelpunkt neben Andrighetto dreht sich bei ihm viel zu wenig, verpasst es (wie schon gegen die Briten) auch gegen Dänemark, offensive Akzente zu setzen und damit Argumente in eigener Sache zu liefern.
Reto Berra, Goalie, Note 2,5
Gegen Österreich nach 40 Spielminuten ausgewechselt. Nicht allein seine Schuld – aber wenn wir ehrlich sind: Das kann Berra viel besser. Seither nicht mehr eingesetzt.
Michael Fora, Verteidiger, Note 2,5
Gegen Tschechien mit Ultra-Kurzeinsätzen auf Wiedergutmachungs-Tour, die allerdings jäh ausgebremst wird, weil er seither nur noch auf der Tribüne sitzt.