Das Aus für die WM?
NHL lanciert eigene Weltmeisterschaft

Die beste Liga der Welt will in Zukunft wieder regelmässig eigene internationale Turniere ausrichten. Die IIHF muss mit ihrer WM über die Bücher.
Publiziert: 09:53 Uhr
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Aktualisiert: 11:12 Uhr
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In Zukunft öfter bei internationalen Turnieren zu sehen: die NHL-Stars.
Foto: IMAGO/Michal Fajt
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Fast zeitgleich mit dem ersten Puckeinwurf des Viernationen-Turniers verschickte die beste Liga der Welt die Nachricht, im Februar 2028 eine noch grössere Variante dieses Formates der Besten gegen die Besten auszutragen. Der World Cup 2028 wird für die NHL zum Bindeglied zwischen Olympia 2026 (Italien) und Olympia 2030 (Französische Alpen). Die NHL stellt aktuell erstmals seit 2014 wieder Spieler für ein internationales Turnier zur Verfügung.

Mindestens acht Nationalteams sollen im Februar 2028 gegeneinander antreten, gespielt wird in Nordamerika und Europa, gespielt wird auch nach NHL-Regeln und unter der Leitung von NHL-Schiedsrichtern. Wer nichts oder nicht viel zu sagen hat: Der internationale Eishockeyverband (IIHF). Für den angestaubten Funktionärsklub, der seine Schäfchen mit der jährlich ausgetragenen Weltmeisterschaft ins Trockene bringt, ist der World Cup 2028 mindestens ein Weckruf, um über das eigene Format nachzudenken.

IIHF-Weltmeisterschaft ist kein Premium-Format

Der Rhythmus, den NHL und NHLPA (Spielergewerkschaft) mit ihrem Format anschlagen, ist klar zu erkennen: Man möchte regelmässig ein Premium-Format anbieten, das die besten Spieler der Welt ins Schaufenster stellt. In der IIHF-Weltmeisterschaft erkennt die NHL offensichtlich kein solches Format.

Die NHL formuliert in ihrer Mitteilung, dass «mindestens acht Nationen» am World Cup 2028 teilnehmen sollen und die Veranstaltung unter der Federführung der NHL und der NHLPA ausgetragen wird. Andere Parteien werden allerhöchstens zur Beratung hinzugezogen, schreibt die NHL.

Was bedeutet das für die Schweiz? Die Meisterschaft muss unterbrochen werden, so wie bereits im Februar nächsten Jahres für Olympia. Bis 2030 werden – das aktuelle Viernationen-Turnier mal eingerechnet – also vier dieser Formate ausgetragen. Da müsste man sich aus Sicht von Klubs, Ligen und der IIHF schon die prinzipielle Frage stellen, ob es Sinn macht, weiterhin im Jahresrhythmus eine Weltmeisterschaft auszutragen, die dann noch eindeutiger als jetzt schon eine Veranstaltung zweiter Klasse sein wird.

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