Einen Tag nach dem 5:3-Sieg gleichenorts verliert die Nati in Riga gegen Lettland 1:5. An das Testspiel am WM-Ort wird man sich aus Schweizer Sicht dereinst nur aus einem Grund erinnern: Andres Ambühl bestreitet sein 305. Länderspiel.
Damit zieht der unermüdliche Stürmer aus dem Sertig mit Mathias Seger gleich. Nun teilen sie sich die alten Kumpel den Titel Schweizer Rekordnationalspieler. Sollte der 39-jährige HCD-Captain nicht von Nati-Coach Fischer ausgebremst werden, wird sich Ambühl den Rekord in den letzten drei Spielen vor der WM für sich alleine sichern.
Die Weitsicht von Seger
Als Ambühl vor einem Jahr zum WM-Rekordspieler (inzwischen 123 Partien) wurde, sagte Seger, der sein 305. Länderspiel ebenfalls gegen Lettland bestritten hatte: «Ich finde es cool, dass Büeli all diese Rekorde holt, es freut mich für ihn. Doch ihn wird es nicht gross kümmern, er spielt nicht für Rekorde.» Und fügte an: «Dieser Motor, den er jedes Mal anwirft, der ist einfach unglaublich! Wenn die Autoindustrie wüsste, wie dieser läuft, dann hätte sie schon lange auf Büeli-Motoren umgestellt.»
Ambühl sagte damals: «Mir ist klar, das ist etwas Spezielles. Momentan steht für mich aber der Erfolg mit der Mannschaft im Vordergrund, keine persönlichen Dinge. Mit der Bedeutung dieser Rekordmarke kann ich mich dann später beschäftigen.»
- 1. Andres Ambühl
und Mathias Seger 305 - 3. Ivo Rüthemann 270
- 4. Sandy Jeannin
und Martin Plüss 236 - 6. Martin Steinegger 219
- 7. Köbi Kölliker 213
- 1. Andres Ambühl
und Mathias Seger 305 - 3. Ivo Rüthemann 270
- 4. Sandy Jeannin
und Martin Plüss 236 - 6. Martin Steinegger 219
- 7. Köbi Kölliker 213
«Leistung im Training und im Spiel, nicht mit Sprüchen»
Seinen ersten Auftritt in der Nati hatte er am 4. Dezember 2003 in Zürich als 13. Stürmer beim 1:2 gegen Kanada. Der damalige Nati-Assistenzcoach Köbi Kölliker sagte: «Ambühl arbeitet in jedem Training und Spiel sehr hart. Charakterlich ein Vorbild. Er sagt kaum drei Worte, er überzeugt mit Leistung im Training und im Spiel, nicht mit Sprüchen.» Daran hat sich in 20 Jahren nichts geändert.
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Beim Rekordspiel steht Ambühl auf dem Eis, als Corvi das 1:0 erzielt. Die Letten sind dann aber gegen enttäuschende Schweizer klar besser und gewinnen dank Toren von Andersons, Abols, Locmelis, Tumanovs und Dzierkals (ins leere Tor) 5:1. Da kann nur hoffen, dass die Schweizer in zwei Wochen an der WM ein anderes Gesicht zeigen.