«Ich wurde richtig laut»
SCB-Kogler weckte seine Mutzen mit Standpauke

Der SCB steht in den Playoffs. Doch zuerst brauchte es eine Standpauke von Trainer Mario Kogler.
Publiziert: 12.04.2021 um 08:31 Uhr
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Aktualisiert: 13.04.2021 um 07:57 Uhr
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Wurde zum zweiten Mal in dieser Saison laut: SCB-Coach Mario Kogler.
Foto: keystone-sda.ch
Angelo Rocchinotti

Es ist kurz nach 22 Uhr. Der Speaker im Eisstadion Davos wünscht einen schönen Sommer. Passend dazu spielt der DJ den Titelsong der TV-Kultserie Baywatch. Ausgelassener präsentiert sich die Stimmung in der Gästegarderobe. Laute Ballermann-Musik dröhnt aus den Boxen. Es wird gegrölt und gelacht. Dabei kann nur zwei Stunden zuvor von Friede, Freude, Sonnenschein keine Rede sein.

«Nach dem ersten Drittel wurde ich laut», sagt SCB-Coach Mario Kogler. Der Österreicher war schon nach der 0:3-Pleite im zweiten Pre-Playoff-Duell am Freitag «hässig», forderte vor der Baby-Belle in Davos mehr Biss. Doch davon sieht Kogler zunächst wenig.

«Das war sehr verhalten und nicht mannschaftsdienlich. Wir hielten uns nicht an den Plan, versuchten zu komplizierte Dinge, drehten noch einmal ab, wollten Kabinettstücke zeigen.» Dass es nichts Spezielles brauche, zeige die Aktion von Thierry Bader vor dem 1:0. «Schuss, Abpraller, Tor. Etwas Einfaches bringt es auch.»

Kogler kann weiter Werbung machen

Kogler wurde in dieser Saison erst einmal laut. Bei der 1:7-Klatsche in Lausanne nach Silvester. «Weil es einer Kapitulation gleichkam. Und das kann ich nicht ausstehen.»

In Davos nimmt der 33-Jährige nach 20 Minuten Umstellungen vor, lässt Captain Simon Moser fortan anstelle von Jesper Olofsson im ersten Block laufen. Schliesslich gewinnen die Berner auch dank Torhüter Tomi Karhunen, der alle 53 Schüsse pariert, und des doppelten Vincent Praplans 3:0.

«Vor ziemlich genau einem Jahr hatten wir in Lausanne ein entscheidendes Spiel verloren und die Playoffs verpasst. Nun ist es umgekehrt. Das tut gut und ist eine riesige Erlösung», freut sich der Walliser Stürmer.

Ab Dienstag trifft der SCB in den Viertelfinals auf den EVZ. Dann kann Kogler weiter Werbung in eigener Sache machen. Einen Platz im Trainerstaff der ersten Mannschaft bot ihm der SCB im Hinblick auf die nächste Saison nämlich keinen an. Auch wenn sich Mitbesitzer Mark Streit für ihn eingesetzt hatte. Kogler wird zu den U20-Junioren zurückkehren. Sofern kein anderer Klub zugreift.

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