SCB-Coach Mario Kogler gilt als Frohnatur. Selbst in schwierigen Momenten, und davon gab es in Bern in den letzten Monaten einige, lässt sich der Österreicher den Humor nicht nehmen. Kein Wunder sagt Stürmer Tristan Scherwey: «Wir schätzen seine Art sehr. Mario bringt positive Energie ins Team.» Doch nach der 0:3-Pleite im zweiten Duell der Pre-Playoffs gegen Davos ist selbst Kogler angefressen.
«In einem solchen Spiel musst du Biss zeigen. Doch der fehlte. Wir spielten und checkten nur 20 Minuten. Das reicht so nicht und das macht mich hässig», sagt der 33-Jährige. Unverständlich: Mit einem Sieg hätte sich Bern die Playoffs gesichert. Doch von Dringlichkeit war wenig zu sehen. Selbst in Überzahl gelang es dem SCB nur selten, Gefahr vor dem HCD-Tor zu entwickeln.
«Wir versuchten, Inputs zu geben, sagten den Jungs, sie sollen aus allen Lagen schiessen. Trotzdem fanden wir keinen Weg. Aeschlimann im HCD-Tor machte einen super Job», sagt Kogler.
«Also schauen wir einmal...»
Von «fehlendem letztem Biss» spricht auch Captain Simon Moser. Seine Erklärung? «Irgendwo im Hinterkopf weisst du: Wir haben das erste Spiel gewonnen. Also schauen wir einmal, wie sich diese Partie nun entwickelt. Es ist schwierig, danach den Schalter umzulegen.»
Einfach mal schauen und abwarten? Das käme am Sonntag im Entscheidungsspiel in Davos, der «Baby»-Belle, dem Saisonende gleich. Doch vielleicht war am Freitag ja alles ganz anders. Womöglich gibt es beim SCB einfach zu viele Familienväter, wie ein Zuschauer auf der Tribüne mutmasste. «Sie sind froh, wenn sie am Sonntag mal aus dem Haus kommen.»
Immerhin: Den Humor haben sie in der Hauptstadt nicht ganz verloren.