Der Vorfall ereignete sich während eines Drittliga-Trainingsspiels im September 2019. Ein 32- und 30-jähriger Schweizer des EV Dielsdorf-Niederhasli sollen gegen den SC Reinach einen gegnerischen Spieler gleichzeitig von vorne und von hinten gecheckt zu haben, obwohl dieser nicht mehr im Puckbesitz gewesen sein soll. Wie der «Tagesanzeiger» berichtet, standen die beiden jetzt für diese Aktion am Montag vor dem Bezirksgericht Dielsdorf.
Der Kläger erlitt durch den Check einen Trümmerbruch am rechten Unterarm und schwere Verletzungen am Handgelenk. Er musste zweimal operiert werden und war acht Monate arbeitsunfähig. Bis heute leidet der 31-Jährige an den Folgen. Eishockey kann er nicht mehr spielen.
Schiedsrichter sah kein Vergehen
Vor Gericht sagte der Anwalt des Verletzten, dass «die Grenzen des dem Sport innewohnenden Verletzungsrisikos klar überschritten wurden». Die Verteidiger der Angeklagten reden von einem regelkonformen Check und sprechen davon, dass sich eine restriktive Anwendung des Strafrechts aufzwinge. «Niemand würde sonst mehr diese Sportart ausüben wollen», wird einer der Anwälte zitiert.
Auch der Schiedsrichter der Partie habe keinen Regelverstoss gesehen. Alle drei Spieler seien gleichzeitig auf den Puck zugegangen. Zeugen haben ausgesagt, dass der Verletzte noch immer im Puckbesitz gewesen sein soll.
Parallelen zum Fall Blum
Der Anwalt des Klägers fordert einen Schuldspruch wegen fahrlässiger schwerer Körperverletzung sowie eine Geldstrafe von mehreren Tausend Franken. Die Gegenseite verlangt einen Freispruch. Ein Urteil soll am Freitag verkündet werden.
Der Fall gleicht einem aus der National League. Der ehemalige SCB-Verteidiger Eric Blum war von Fabrice Herzog vor 20 Monaten gegen den Kopf gecheckt worden. Bis heute leidet der 36-Jährige an den Verletzungen und konnte seither keinen Ernstkampf mehr bestreiten. Blum leitete vor einigen Monaten juristische Schritte gegen den EVZ-Stürmer ein. (mab)