Wird dem Cup der Stecker gezogen?
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HC Ajoie ist Cupsieger:«Wir haben daran geglaubt!»

Vertrag läuft 2021 aus
Wird dem Eishockey-Cup der Stecker gezogen?

Der grandiose Final zwischen Ajoie und Davos schien die Cup-Skeptiker überzeugt zu haben. Doch wegen der Corona-Krise ist der Wettbewerb nun wieder in Gefahr.
Publiziert: 25.06.2020 um 00:31 Uhr
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Aktualisiert: 25.06.2020 um 01:20 Uhr
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2020: Ajoie-Verteidiger Alain Birbaum feiert zurück im Jura den märchenhaften Sieg gegen Davos im Festzelt.
Foto: keystone-sda.ch
Stephan Roth

Am Donnerstag wird die erste Runde des Swiss Ice Hockey Cup ausgelost (18.00 Uhr, live auf Teleclub Zoom). Geplant ist, dass diese dann am 15. und 16. September, kurz vor Meisterschaftsstart, über die Bühne geht.

«Ich gehe davon aus, dass wir im September vor Zuschauer spielen können und daher mit dem Cup den Auftakt machen können», lässt Liga-Direktor Denis Vaucher verlauten. Sollte es dann aufgrund der Pandemie und Restriktionen für Events noch nicht so weit sein, wäre allerdings ein um ein paar Wochen verspätete Start denkbar. «Wenn wir die Saison in der National League nicht beginnen können, müssen wir auch den Cup verschieben. Wir wollen ja auch die Stadien füllen», sagt Cup-Chef Willi Vögtlin.

Für den Cup würde es in der kommenden Saison nur eng werden, wenn die Saison erst im Dezember gestartet werden könnte.

«Abwägen von Interessen und verschiedenen Punkten»

Ganz anders könnte es danach aussehen. Denn 2021 läuft der Cup-Vertrag aus. «Die Verhandlungen laufen, aber es wird sicher nicht einfach in der aktuellen Situation mit der Krise, in der wir uns befinden. Es wäre aber zu früh zu sagen, in welche Richtung es gehen wird», wird Vaucher auf der Verbandsseite zitiert. «Das Geld ist sicher ein wichtiger Punkt, aber auch, dass weniger Termine zur Verfügung stehen. Es wird auch eine Olympia-Saison sein. Es ist ein Abwägen von Interessen und verschiedenen Punkten.»

Eine Rolle spielt da auch Hauptpartner Zurich. Die Versicherung, die neben dem Cup auch die Nati, die Schiedsrichter sowie die vorerst geplatzte Heim-WM sponsert, wird in den nächsten Wochen entscheiden, ob sie ihr erfolgreiches Engagement im Eishockey fortsetzen will.

Mehr Quali-Spiele statt Cup?

Zudem würden die NL-Klubs schon länger lieber noch mehr Quali-Spiele austragen, um ihre Kassen zu füllen. In der Schublade liegt der Plan, inskünftig 54 statt 50 Regular-Season-Runden zu spielen. Dann hätte es aber immer weniger Raum für den Cup.

Nach dem märchenhaften Cupfinal zwischen Underdog Ajoie und Davos (7:3) im Februar in Lausanne verpufften Zweifel am K.o.-Wettbewerb zwar. Dach dann erschütterte wenig später die Coronakrise mit der Absage der Playoffs das Hockey-Business.

Jetzt lautet das Credo der Klubs: Wir kämpfen wieder um jeden Franken. Für kommende Saison wurden flugs zwei zusätzliche Solidaritäts-Runden platziert. Ausserdem wurde der Abstieg ausgesetzt, so dass 2021/22 ein 13. NL-Team den Spielplan zusätzlich belasten würde, falls es einen Swiss-League-Meister gibt, der aufsteigen darf. So steht der Cup wieder auf der Kippe.

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