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Zu viele Spiele – eine Propagandalüge!

Die Cupspiele werden in Zukunft einfach durch mehr Meisterschaftsspiele kompensiert. Bei der ganzen Beerdigung des Eishockey Cups geht es nur ums Geld, schreibt BLICK-Eishockey-Chef Dino Kessler in seiner Kolumne.
Publiziert: 28.02.2021 um 16:37 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2021 um 15:32 Uhr
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BLICK-Eishockey-Chef Dino Kessler.
Foto: Paul Seewer
Dino Kessler

Nun ist es also so weit. Zum letzten Mal Cup. Der oft verschmähte und gern kritisierte Wettbewerb verschwindet nach dem Willen der National League und dem Rückzug des Hauptsponsors «Zurich» nach sieben Jahren wieder in der Mottenkiste.

Der Sinneswandel der Mächtigen im Schweizer Eishockey ist bezeichnend. Vor der Reaktivierung des Formats war man sich der Kollateralschäden des Formats nämlich durchaus bewusst: Noch mehr Spiele, die man aus dem Tagesgeschäft der National League kennt und die in Bern, Zürich, Zug oder Lugano kaum Zuschauer anlocken.

Der Cup helfe eben den kleinen Klubs in den Regionen, und man tue alles, um das Gesamtprodukt zu fördern, sagte SCB-CEO Marc Lüthi vor vielen Monden. In den Regionen wurden dann Volksfeste gefeiert, als die Grossen Klubs mit ihren Stars zu Besuch kamen. Diese Spiele spülten viele Tausend Franken in die Klubkassen der Niederklassigen, die sonst kaum einmal im Scheinwerferlicht stehen.

Das Gesamtprodukt ist aber gerade nicht mehr von zentralem Interesse für die Mächtigen, die mit blindem Eifer an ihren Reformplänen schrauben. Die Regionen fördern? Machen Sie Witze? Die Cupspiele werden in Zukunft durch mehr Meisterschaftsspiele kompensiert, das ist so gut wie in Stein gemeisselt. Das Argument, der Cup habe die Profis der National League an die Belastungsgrenze gebracht, ist deshalb nichts weiter als eine Propagandalüge. Es geht dabei ausschliesslich ums Geld.

Daran konnte auch das Volksfest vor Jahresfrist in Lausanne nichts mehr ändern, als 7000 Jurassier und mehr als 9000 Zuschauer in der neuen Vaudoise Arena das erlebten, was diesem Wettbewerb den Charme verleiht: eine Überraschung, ein Exploit. Ajoie schlägt den HC Davos.

Heute spielen die ZSC Lions im Hallenstadion gegen den SC Bern zum letzten Mal um diesen Pokal mit dem wunderbaren, einfachen Design. Ein Pokal, der um einiges schöner, aber viel weniger wichtig ist als der schreckliche gelbe Scherbenhaufen, den die National League dem Schweizer Meister übergibt.

Eine Überraschung wird es nicht geben. Zwei Klubs, die zu den Treibern hinter der Rückkehr und auch dem Ende des Cups gehören, spielen vor leeren Rängen. Irgendwie ist das ein Schlussbouquet, das man sich verdient hat.

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