Eisbären Berlin auf Abstiegsplatz
Deutscher Meister mit Schweizer Beteiligung im Elend

Eigentlich haben die Eisbären Berlin diese Saison den Titel-Hattrick angestrebt. Stattdessen kämpfen sie gegen den Abstieg.
Publiziert: 06.12.2022 um 15:00 Uhr
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Die Eisbären Berlin (am Boden Marco Nowak) müssen derzeit viel einstecken.
Foto: imago/Eibner
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Marcel AllemannReporter Eishockey

Mit neun Titeln zwischen 2005 und 2022 sind die Eisbären Berlin der Rekordmeister der deutschen DEL. Doch aktuell durchlebt das Bayern München des Eishockeys eine krachende Krise, springt von einer Pleiten-Serie zur nächsten, liegt nach 25 Spielen in der Tabelle nur auf Rang 14 und somit einem Abstiegsplatz.

Und mittendrin in diesem sportlichen Elend stehen zahlreiche Akteure mit Schweizer Vergangenheit: Kevin Clark (34, ehemals Langnau und SCRJ Lakers), Zach Boychuck (33, Bern und Fribourg), Juho Markkanen (20, Lugano und Ticino Rockets), Peter Regin (36, Ambri) und Alexandre Grenier (31, Lausanne und SCL Tigers).

Transferflop aus Ambri

Der Kanadier Grenier hat erst im Oktober vom Emmental nach Berlin gewechselt, sich dort zunächst gut eingefügt, aber zuletzt ebenfalls abgebaut. Der auf diese Saison aus Ambri gekommene Däne Regin wird dagegen als einer der grossen Transferflops bezeichnet und sitzt inzwischen mehrheitlich auf der Tribüne. Festgemacht wird die Krise primär auch an den unerfahrenen Goalies. Juho Markkanen, der Sohn des früheren EVZ-Goalies Jussi Markkanen (47), ist einer von ihnen.

Ein alter Bekannter aus der National League steht bei den Eisbären auch hinter der Bande: Serge Aubin (47), der sich 2018/19 als Trainer bei den ZSC Lions versucht hatte und nach nur vier Monaten auf Rang 6 entlassen wurde. Besser wurde es damals in Zürich ohne den Kanadier aber nicht. Mit Nachfolger Arno Del Curto schlitterte der Klub in die Playouts. Auch als Spieler war Aubin schon in der Schweiz aktiv – für Servette und Fribourg.

Verdienste halten Aubin (noch) im Amt

Geschäftsführer Thomas Bothstede (52) sagte unlängst gegenüber «Bild» zwar: «Wir sind nicht auf Trainersuche.» Doch die Luft wird immer dünner für Aubin. Im Amt halten kann er sich bislang noch wegen seiner Verdienste und seinem guten Ruf. Aubin hat die Berliner 2021 und 2022 zu zwei Meistertiteln in Folge geführt und wurde nach der letzten Saison in Deutschland noch zum Trainer des Jahres gewählt.

Als möglicher Nachfolger wird in «Bild» ein anderer Trainer mit Schweizer Bezug gehandelt: Heinz Ehlers (56), aktueller Nationaltrainer von Dänemark und mit Vergangenheit bei den SCL Tigers, Lausanne, Biel und Langenthal.

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