Der Stürmer Mike Glemser und seine Freundin Lara Lindmayer haben das brutalste und schwierigste Jahr ihres Lebens hinter sich: Am 3. Februar 2023 stürzte der Spieler nach einem Check im Oberliga-Spiel seiner Rosenheim Starbulls gegen den SC Riessersee kopfvoran in die Bande. Die erschütternde Diagnose: Bruch des 4. und 5. Halswirbels, Glemser ist seither vom Hals abwärts gelähmt und ist bei allem und ständig auf Hilfe angewiesen.
Vor dem Horror-Unfall sind der 26-Jährige und die ein Jahr jüngere Lindmayer erst wenige Monate ein Paar. Aber sie unterstützt ihn bedingungslos, dafür ist er ihr unendlich dankbar, «ich kann das kaum in Worte fassen», sagt er unlängst in der «Sport Bild». Seit Herbst 2023 wohnt das Paar zusammen in einer barrierefreien Wohnung in Pforzheim nahe der Reha-Klinik. Glemser berichtet von Fortschritten, er könne inzwischen Schulter, Bizeps und ein Handgelenk wieder bewegen.
Zwischen den täglichen Anstrengungen und den mentalen Herausforderungen mit Rückschlägen und kleinen Lichtblicken erlebt Glemser einen Gänsehautmoment. Am Freitag besucht er das DEL2-Spiel seines Klubs Rosenheim. Seine Freundin bringt ihn im Rollstuhl aufs Eis, vor dem ersten Bully richtet er bewegende Worte an die Fans. «Ich wollte mich bedanken für das Jahr, in dem ihr mich mega unterstützt habt», sagt Glemser ins Mikrofon. Der Applaus rührt ihn zu Tränen. «Und ich hoffe, dass die Starbulls drei Punkte holen.» Sein Wunsch geht in Erfüllung. Die Rosenheimer gewinnen 1:0 gegen die Eisbären Regensburg.
Nach dem Unfall hat der Klub ein Spendenkonto für den Ex-Spieler eingerichtet, um Glemser bei den Kosten für die Behandlung sowie die künftige Versorgung unterstützen zu können. Innert kurzer Zeit sind umgerechnet 660 000 Franken zusammengekommen.