«Ein bisschen Wehmut ist schon dabei»
Das sagt SRF-Sport-Boss zum Aus von «sportaktuell»

Am Mittwoch verkündet SRF die Einstellung des Formats «sportaktuell». Vor allem für Sportfans ein Schock. Was die Überlegungen dabei waren, wie es weitergeht und über die allererste Sendung erzählt der Leiter von SRF Sport Roland Mägerle im BLICK.
Publiziert: 22.08.2020 um 00:20 Uhr
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Beim SRF wird gespart. Die Absetzung von «sportaktuell» hat hingegen mit dem Projekt «SRF 2024» zu tun.
Foto: Keystone
Eynat Bollag

Herr Mägerle, wieso setzt man eine Aktualitätssendung wie «sportaktuell» ab?
Roland Mägerle: SRF und SRF Sport haben den Auftrag, über das alltägliche Sportgeschehen zu informieren. Heute wollen Sie sich sofort und jederzeit über den aktuellsten Stand im Sport informieren. Darum setzen wir in der News-Vermittlung noch stärker auf das Digitale, wo wir diese Inhalte laufend verbreiten können.

Geht das Lineare langsam ver­loren?
Nein. Neben dem Livesport werden wir den «sportflash» mehrmals täglich ausstrahlen und in den Premium- und Hauptsportarten Fussball und Eishockey unter anderem zusätzliche Ausgaben von «eishockeyaktuell» und «Super League – Goool» zeigen.

Werden diese Sendungen denn weiter ausgebaut?
Beim «sportflash» haben wir diesen Veränderungsprozess jetzt unwillentlich gestartet. Wegen Corona haben wir «sport­aktuell» ausgesetzt, weil eine Zeit lang ja schlicht kein Sport gelaufen ist. Wir wollten aber trotzdem jeden Tag präsent sein. Also haben wir täglich zweimal einen «sportflash» realisiert, diesen inhaltlich und von der Aufmachung her aber leicht modifiziert. Diese Entwicklung geht noch weiter.

Inwiefern hatte Corona auf die Absetzung von «sportaktuell» einen Einfluss?
Der Prozess von «SRF 2024» läuft seit letztem November. Schon damals haben wir über «sportaktuell» und die Notwendigkeit eines täglichen Sport-Updates am späten Abend diskutiert. Der Entscheid zeichnete sich schon ab. Wir haben gesehen, dass der Mix aus Online-Berichterstattung und «sportflash» am TV gut funktioniert.

Wie viel hat die Entscheidung mit Einsparungen zu tun?
«SRF 2024» ist kein Sparprojekt, sondern ein Transforma­tionsprojekt. Um neue digitale Angebote finanzieren zu können, müssen wir im Linearen Anpassungen machen.

Und jetzt ist die Marke «sportaktuell» Vergangenheit?
Irgendwann muss man einen Entscheid fällen. Und ja, ich gebe ehrlich zu, da ist auch ein bisschen Wehmut dabei. Ich war dabei, als wir dieses «sportaktuell» entwickelt haben. Das Format hat funktioniert und war sehr lange erfolgreich. Aber jetzt stehen wir vor neuen Herausforderungen.

Können Sie sich an die erste Sendung erinnern?
Ich glaube, Stefan Wagner hat sie moderiert ... Nein, stimmt nicht, Thomas Aebischer (lacht). Ich sehe ihn noch vor mir. Ja, es war so ein braver, seriöser, guter Start.

Müssen sich die MorderatorInnen um ihren Job sorgen?
Nein, Wir haben nach wie vor einen Haufen Sport, und darum brauchen wir sie alle. Von den Einsatzgebieten her wird es Veränderungen geben, da konnten wir während Corona ja auch schon viel ausprobieren.

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