BVB-Youngster Jude Bellingham (18) droht als Folge seiner harschen Schiedsrichter-Kritik nach dem Bundesliga-Topspiel am Samstag gegen Bayern München (2:3) ein Nachspiel.
Der Deutsche Fussball-Bund (DFB) hat mögliche Ermittlungen im Visier. «Der Kontrollausschuss wird die Äusserung des Dortmunder Spielers Jude Bellingham auf ihre sportstrafrechtliche Relevanz prüfen», liess der Kontrollausschuss-Vorsitzende Anton Nachreiner die Nachrichtenagentur SID wissen.
Bellingham sprach von Schiebung
Bellingham war den Unparteiischen Felix Zwayer (Berlin) beim norwegischen Sender Viaplay Fotball hart angegangen. «Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal Spiele verschoben hat, das grösste Spiel in Deutschland. Was erwartest du?», sagte der englische Nationalspieler.
2004 hatte Zwayer den Akten zufolge als Assistent Geld vom Drahtzieher Robert Hoyzer angenommen. Später deckte er den Skandal mit auf, eine Manipulation wurde ihm trotz Sperre nie nachgewiesen.
Zorc: «Der Junge ist 18»
Sportdirektor Michael Zorc verteidigte Bellingham. «Der Junge ist 18, spricht nach einem hitzigen, emotionalen Spiel. Er benennt alte Fakten, das muss man nicht machen», sagte Zorc gegenüber SID: «Er ist eben ein Heisssporn. Die Dinger sind jetzt in der Welt, aber wir stehen da zu ihm. Strafrechtlich sehe ich da nichts Problematisches.»
Bayerns Vorstandsboss Oliver Kahn sieht das ein wenig anders. «Ich bin der Letzte, der kein Verständnis hat für Spieler. Da sagt man auch Dinge, die man hinterher bereut. Nur, das geht natürlich einen Schritt zu weit. Einen gewaltigen Schritt», so Kahn bei Sky90.
Weiter der Ex-Goalie: «Ich kann mich nicht erinnern, dass irgendein Spieler schon mal was in der Art von sich gegeben hat. Ich weiss nicht, wo er das herhat, wie er auf die Idee kommt, so eine Aussage zu machen.» (AFP)