Zwar gibt es eine nach wie vor beunruhigende Anzahl positiver Fälle. Aber immer weniger Hospitalisationen, immer weniger Mortalität, immer mehr Fälle ohne Symptome oder nur mit ganz harmlosen Verläufen.
Trotzdem: Covid-19 bleibt eine kaum fassbare Sphinx, die unser Leben nach wie vor massiv beeinflusst und einschränkt. Der Verdruss in der Bevölkerung und auch ein wachsendes Unverständnis gegenüber den staatlich verordneten Einschränkungen ist aber zuletzt im Stundentakt gewachsen.
In dieser nach wie vor kontroversen Gemengelage hat der Bundesrat nun erneut ein gutes Signal ausgesendet. Gerade für den Sport und die Unterhaltungsbranche gibt es weitere Morgenröte am Horizont. Zwei Drittel der Kapazität in den Fussballstadien. Und doch etwas überraschenderweise auch in den geschlossenen Eishockeyhallen, gibt den Profiklubs eine Perspektive. Zumal es ja nicht so ist, dass sämtliche Stadien und Hallen in vergangenen Zeiten permanent ausverkauft gewesen wären.
Der Patient Profisport ist nicht über dem Berg. Die Löcher in den Kassen sind nicht gestopft. Aber nach dem freien Fall hat man nun zumindest wieder etwas Boden unter den Füssen. Der Weg aus der Sackgasse ist geebnet. Nicht nur für den Fussball und das Eishockey. Auch für den nahenden Skiwinter. Wichtig wird sein, dass nun auch die Bedingungen für die Kredite im Profisport noch angepasst werden. Um drohende Konkurse abzuwenden.
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Natürlich wird auch bei den neusten Entscheiden die Logik und Willkür der Massnahmen hinterfragt werden. Kann man die Kröte der nach wie vor umstrittenen Maskenpflicht noch schlucken und den Verzicht auf Gästefans noch nachvollziehen, ist es beispielsweise schwer verständlich, was für ein Unterschied es macht, ob man seine Bratwurst und sein Bier sitzend oder stehend geniesst. Schwammige Vorgaben hin oder her: Gut ist, wenn die Kantone die Bewilligungspflicht so harmonisiert wie möglich umsetzen.
Am Ende bleibt einmal mehr die Erkenntnis: Der Bundesrat kann entscheiden was er will. Am Ende wird nur das eigenverantwortliche und vernünftige Handeln der Menschen zielführend sein. Es liegt nun an den Klubs und den Fans, mit ihrem Verhalten den Vertrauensvorschuss zurück zu zahlen. Damit man nicht plötzlich wieder zwei Schritte retour machen muss.
Die Schweiz hat nun im Vergleich zu den umliegenden Ländern die lockersten Vorschriften. Das Heft des Handelns liegt jetzt weitgehend beim Volk. Und das ist in einer direkten Demokratie richtig so.