Nach der Enttäuschung um die geplatzte Olympia-Kandidatur regt sich die Schweizer Sportwelt wieder. Die European Championships haben Lust auf mehr gemacht. Sportler und Funktionäre wünschen sich Mini-Olympia in der Schweiz. Es ist ein Vorschlag, der sich durchaus zu verfolgen lohnt.
Denn das Interesse der Schweizer für die oft weniger beachteten Sportarten ist da. Die Einschaltquoten beim SRF haben das gezeigt in den letzten zwei Wochen. Durchschnittlich rund 20 Prozent Marktanteil sind ein Topwert. Alex Wilsons Bronze-Lauf sahen am TV 407 000 Zuschauer.
Die Mini-Spiele in Glasgow und Berlin waren charmant mit erfrischenden Sportlern. Wohltuend fair und mit echter Freude – auch für den Gegner. Kein Pomp, kein Gigantismus. Einfach grosser Sport in einem vernünftigen Rahmen. Das Budget mit 150 Millionen Franken überschaubar – und auch politisch vermittelbar.
Zudem sind die Sportstätten in der Schweiz vorhanden. Leichtathletik, Schwimmen, Kunstturnen, Triathlon und Radsport könnten problemlos in Zürich oder Lausanne angesiedelt werden. Gerudert würde auf dem Rotsee in Luzern. Dazu käme noch das Velodrome Grenchen und ein geeigneter Golfplatz, etwa in Crans-Montana.
Es würde der Schweiz gut anstehen, sich um Mini-Olympia zu bemühen. Wenn nicht schon für 2022, dann für 2026. Es wäre ein toller Ersatz für die verloren gegangenen richtigen Spiele.