Nach über zehn Jahren steigt Evander Holyfield am vergangenen Wochenende wieder in den Boxring. Das Comeback des 58-Jährigen verkommt zu einem Quickie. Gegen Vitor Belfort (44) hat er von Anfang an keine Chance und übersteht nicht einmal die erste Runde. Nach 1:49 Minuten geht der Ringrichter dazwischen und beendet den Kampf. Holyfield steckt viel Prügel ein und verliert durch technischen K.o.
Vorsorgliche Sperre als Folge
Ein weiteres Mal zu einem Kampf antreten wird die Box-Legende vorerst nicht. Denn nach der klaren Niederlage wird Holyfield von der Box-Kommission des Staates Florida, wo das Duell stattgefunden hat, aus dem Verkehr gezogen. Sie sperrt ihn aus medizinischen Gründen für 30 Tage.
Schon vor dem Kampf soll Holyfield bei Medienauftritten nicht die beste Figur gemacht haben. Seine Bewegungen und die Sprache sollen merklich beeinträchtigt gewesen sein. Trotzdem durfte er zum Kampf antreten, da er alle erforderlichen medizinischen Untersuchungen bestanden hatte. Dafür hagelte es von vielen Seiten Kritik.
Nun schlägt die Kommission einen anderen Weg ein und sperrt Holyfield aus Angst vor gravierenden Verletzungen zumindest vorübergehend. Ob das die Legende davon abhält, irgendwann einen nächsten Comeback-Versuch zu starten?
Erinnerung ans Hallenstadion
Bereits 2008 gab es Altersdiskussionen um den Auftritt von Holyfield im Ring. Damals war der US-Boxer Herausforderer von Weltmeister Nikolai Valuev. Der Kampf fand im Hallenstadion in Zürich statt. Viele konnten nicht verstehen, wie man mit 46 Jahren noch in den Boxring steigen kann. Ist das nicht gefährlich?
Doch Box-Opa Holyfield trat auf und sah aus wie ein Dreissigjähriger, austrainiert, souverän, schnell. Er begeisterte die 12'500 Fans im Hallenstadion in allen Belangen. Am Ende fehlt wenig zur Sensation. Der knappe Punktsieg des Russen hätte man auch andersherum werten können. Holyfield war in Zürich der König der Herzen und hätte damals stolz in Rente gehen können. Er tat es nicht. Er hat den grossen Abgang verpasst. (red)