Gegen Jermaine Franklin lässt Anthony Joshua gestern zum ersten Mal seit letztem August die Fäuste fliegen. Der Brite fährt gegen seinen Landsmann und Underdog den erwarteten Comeback-Sieg ein. So richtig spektakulär läuft der Fight in der O2-Arena in London nicht ab, erst nach dem Schlussgong in der 12. Runde wirds hitzig.
Was auf den Live-Bildern im TV nicht zu sehen ist: Joshua verpasst seinem Gegner nach dem Kampf einen Klaps auf den Hinterkopf, Franklin lässt sich das nicht gefallen und schlägt zurück. Noch im Ring gehen die beiden Streithähne aufeinander los und können nur mit Mühe getrennt werden.
Joshua-Kumpel geht auf Trainer los
Während sich Joshua und Franklin Saures geben, zofft sich direkt daneben Joshua-Kumpel und Ex-Profi-Boxer Tony Bellew mit dem Team von Franklin. Filmmaterial zeigt, wie Bellew in letzter Sekunde von Sicherheitsleuten weggebracht werden muss, bevor er auf ein Mitglied des Franklin-Teams losgeht. Um ein Haar kann ein weiterer Fight verhindert werden.
«Ich wäre bereit gewesen»
Der angefressene Bellew erklärt: «Du kannst als Trainer nicht auf den gegnerischen Boxer losgehen, das geht nicht, aber er wollte es machen. Ich habe ihm dann gesagt, ‹komm, wir klären das gleich hier›. Ich habe eine rechte Hand erwartet, wäre bereit gewesen. Aber er wollte nicht. Jemand aus seinem Team hat sich dann für sein Verhalten entschuldigt.»
Nachdem sich alle Beteiligten wieder beruhigt hatten, macht Ex-Weltmeister Joshua WBC-Titelträger Tyson Fury noch eine Ansage. «Der Ball liegt jetzt bei ihm, ich wäre geehrt, um seinen Weltmeistertitel zu kämpfen. Jünger werden wir nicht.»
Der Sieg gegen Franklin war Joshuas erster Erfolg seit 840 Tagen. Davor hatte der Brite am 12. Dezember 2020 den Bulgaren Kubrat Pulew K.o. geschlagen. Danach verlor er im September 2021 die Gürtel der Verbände WBA, WBO und IBF an Alexander Usyk und unterlag im vergangenen August auch im Rückkampf. (par)