Seit neun Jahren wohnt Alexander Nedbei (36) in der Schweiz. Der gebürtige Deutsche hatte damals ein gutes Job-Angebot als Bodyguard vorliegen und zog nach Zürich. Später gründete er seine eigene Security-Firma mit 30 Angestellten, die vor den Türen verschiedener Zürcher Nachtclubs für Recht und Ordnung sorgten. Auch Nedbei selbst war oft im Einsatz und ein bekanntes Gesicht in der Szene.
Vor fünf Jahren dann der Fokuswechsel. Nedbei setzte fortan alles auf die Karte Boxen. «Dafür musste ich morgens normal aufstehen und abends normal ins Bett. Anders hätte das nicht funktioniert», sagt der Boxer über seinen Abschied vom Nachtleben. Der Start in seine Profi-Karriere erfolgt mit 30 Jahren verhältnismässig spät.
Kritische Stimmen ignoriert und durchgebissen
«Viele Leute sagten mir, ‹Spinnst du? Das ist doch viel zu spät.› Doch ich habe auf keinen gehört und mich durchgekämpft», erzählt er über den harten Beginn. Und der Biss lohnt sich: Nedbei startet im Cruisergewicht durch, weist aktuell eine Bilanz von 16 Siegen (12 nach K.o.) und nur eine Niederlage auf.
Der World Boxing Council (WBC) wurde 1963 gegründet und gehört zu den vier Boxverbänden, deren Weltmeistertitel international anerkennt werden. Die grössten Namen in der Welt des Boxens konnten schon Titel des Verbandes gewinnen. So sind beispielsweise Floyd Mayweather, Manny Pacquiao, Mike Tyson und auch der legendäre Muhammad Ali alles ehemalige WBC-Titelträger.
Der World Boxing Council (WBC) wurde 1963 gegründet und gehört zu den vier Boxverbänden, deren Weltmeistertitel international anerkennt werden. Die grössten Namen in der Welt des Boxens konnten schon Titel des Verbandes gewinnen. So sind beispielsweise Floyd Mayweather, Manny Pacquiao, Mike Tyson und auch der legendäre Muhammad Ali alles ehemalige WBC-Titelträger.
Doch die wirklich grossen Namen waren bisher nicht unter seinen Gegnern, Nedbei kämpfte bislang fast ausschliesslich gegen deutsche Boxer mit negativer Bilanz.
Wird der Traum wahr?
Jetzt steht er vor dem bisher wichtigsten Kampf seines Lebens: In Montenegro trifft er am Samstag auf den Bosnier Sladan Janjanin (32, 35 Siege, 14 Niederlagen) und kämpft um den vakanten WBC-Titel für den besten Boxer aus insgesamt zehn slawischen Ländern und Balkan-Staaten. Es ist Nedbeis erster WBC-Kampf.
Sollte Nedbei den Kampf gewinnen, würde er laut eigenen Angaben in die Top-25-Rangliste des WBC aufgenommen werden. Ein schweres Unterfangen: Der Kampf in Montenegro wird für Nedbei zum Härtetest. «Mein Ziel ist es, meinen Gegner auszuknocken», gibt er sich kämpferisch.
Doch es geht noch um viel mehr als die Weltrangliste, denn der Kampf ist für Nedbei ein Sprungbrett, um mit dem Sport richtig Geld zu verdienen.
Beruf als Personalcoach
Momentan arbeitet der Deutsche nebenbei noch als Personalcoach für Fitness und Boxen. Gerade jetzt, kurz vor einem Kampf, sei sein Alltag sehr anstrengend. «Es ist hart. Ich habe meist zwei Trainings-Einheiten am Tag und muss dazu noch meine Kunden trainieren.»
Das soll sich jetzt ändern: Im Falle eines Sieges am Samstag winken Siegesprämien und Kämpfe mit der Box-Elite. «Dann wird es interessant», meint Nedbei selbst, der mindestens bis 40 auf höchstem Niveau kämpfen will.
So soll jetzt in Montenegro also das nächste Kapitel der erfolgreichen Geschichte des ehemaligen Türstehers, der von der Box-Elite träumt, geschrieben werden.