«Hätte Sieg verdient»
Starker Hiseni überrascht Russen in Kanada

Der Schweizer Boxer Ramadan Hiseni (27) kämpfte in der Höhle des Löwen. Er hätte mehr verdient als das Remis.
Publiziert: 08.06.2024 um 11:27 Uhr
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Aktualisiert: 08.06.2024 um 13:16 Uhr
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Boxer Ramadan Hiseni träumt von einem Titelkampf als Profiboxer.
Foto: Christian Merz
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Patrick MäderAutor Blick Sport

Ramadan Hiseni, Schweizer Profi-Hoffnung im Mittelgewicht (bis 72,574 kg), hat den Sprung gewagt. Nachdem er am Karfreitag im Berner Stadttheater seinen Kampf gegen Artjom Razhik hauchdünn gewonnen hatte, es war sein 18. Sieg im 20. Profikampf (eine Niederlage, ein Remis) träumte der Schweizer von einem guten Angebot im Ausland, das auch mal ein wenig Geld in die Kassen spülen soll.

Tatsächlich wurde er nach Kanada eingeladen. Sein bislang noch ungeschlagener Gegner, der Russe Shamil Khataev, dachte vielleicht, das würde ein leichtes Spiel, ein Pflichtsieg für seine blütenweisse Statistik. Khataev, der als Amateur 290 von 300 Kämpfe gewonnen hatte, täuschte sich arg.

Hiseni zeigte am Freitag in Montreal eine überzeugende Leistung, war vor allem in der zweiten Hälfte des Kampfes der bessere Boxer. Immer wieder traf er seinen Gegner mit seiner Rechten durch die Mitte. Gegenüber swissboxing.ch sagte Hiseni nach dem Kampf: «Ich habe mich klar vorne gesehen. Aus meiner Sicht habe ich den Kampf gewonnen.»

Hat er nicht. Die Punktrichter resümierten am Ende ein Unentschieden. Für Hiseni eine Enttäuschung, für den Russen schmeichelhaft. «Mir ist klar, dass Khataev mit dem Unentschieden zufrieden sein muss», sagte der 27-Jährige.

Hiseni jetzt unter den 100 besten Mittelgewicht-Boxern

Doch kann er mit erhobenem Haupt die Heimreise antreten. Der vielleicht talentierteste Boxer der Schweiz hat gezeigt, welches Potenzial in ihm steckt, ging furchtlos in die Höhle des Löwen und wird neu von Boxrec auf Rang 98 geführt. Vor dem Kampf war er noch auf Platz 111.

Schritt für Schritt arbeitet sich Hiseni nach oben. Er hat jetzt eine ansehnliche Kampfbilanz von 18-1-2, einen weiteren Schritt in seiner Entwicklung gemacht und an internationalem Renommee gewonnen. Nun hofft der Fighter mit kosovarischen Wurzeln auf einen Rückkampf. «Einem solchen würde ich mit Freude entgegenblicken.»

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