Faton Vukshinaj (32) ist im Alltag ein eher ruhiger Typ, redet nicht viel. Doch ganz anders im Ring: Denn sobald er sich die Boxhandschuhe anzieht, kann der Basler so richtig explodieren. Aus diesem Grund ist sein Kampfname «El Vulcano», der Vulkan. Und er ist ein erfolgreicher Vulkan: Vukshinaj ist ungeschlagen, von seinen bisher 18 Profikämpfen in der Mittelgewichtsklasse (bis 72 kg) konnte er 16 gewinnen, zwei wurden als Unentschieden gewertet.
Am Samstag wird der Mann mit der weissen Weste auf die bisher härteste Probe gestellt. In Deutschland kämpft er gegen den ebenfalls unbesiegten Italiener Etinosa Oliha (25, 18 Kämpfe, 18 Siege) um den Weltmeistertitel der International Boxing Organization (IBO). Er wäre der erste Schweizer überhaupt, der diesen Titel gewinnt.
Die International Boxing Organisation (IBO) ist eine Boxorganisation mit Sitz in den USA. Sie richtet offizielle Kämpfe aus und vergibt die IBO-Weltmeistertitel, sowie kleinere Titel wie z.B. den IBO-International Titel. Die IBO ist im Vergleich mit den vier grössten und international anerkannten Organisationen WBC, WBA, WBO und IBF eine weniger bedeutende und kleinere Organisation.
Jedoch haben schon etliche grosse Namen wie Manny Pacquiao, Floyd Mayweather, Wladimir Klitschko und Tyson Fury IBO-Titel geholt und diese als Sprungbrett für ihre grossen Karrieren genutzt.
Die International Boxing Organisation (IBO) ist eine Boxorganisation mit Sitz in den USA. Sie richtet offizielle Kämpfe aus und vergibt die IBO-Weltmeistertitel, sowie kleinere Titel wie z.B. den IBO-International Titel. Die IBO ist im Vergleich mit den vier grössten und international anerkannten Organisationen WBC, WBA, WBO und IBF eine weniger bedeutende und kleinere Organisation.
Jedoch haben schon etliche grosse Namen wie Manny Pacquiao, Floyd Mayweather, Wladimir Klitschko und Tyson Fury IBO-Titel geholt und diese als Sprungbrett für ihre grossen Karrieren genutzt.
Der Titelkampf bedeutet dem Basler die Welt: «Der Kampf ist alles, wofür ich so hart gearbeitet habe», sagt Vukshinaj im Gespräch mit Blick. Seit Jahren habe er alles auf diese Karte gesetzt und nun sei die Chance endlich da. Diese wolle er jetzt auch nutzen: «Ich will den Kampf gewinnen und bin mir auch sicher, dass ich dies tun werde.» An eine Niederlage denke er nicht einmal.
Der Bruder als Mentor
Die wichtigste Person im Leben des Profiboxers ist sein älterer Bruder Mergim. Der 36-Jährige ist sein Trainer und sein Mentor, er reist mit ihm an jeden Kampf. Er träumte einst selbst von der grossen Boxkarriere, kämpfte an nationalen und internationalen Events. Doch er habe gemerkt, dass das Talent seines Bruders grösser sei, und stellte sich hinten an. «Der Entscheid, mit dem Kämpfen aufzuhören, war nicht einfach, doch manchmal muss man solche Entscheidungen treffen.» Jetzt als Trainer zu sehen, wie erfolgreich sein Bruder ist, erfülle ihn sehr. Seinem Bruder zuzuschauen, sei aber «schlimmer», als selbst im Ring zu stehen, gibt er zu.
Aus Liebe zum Sport
Die Brüder machen schon seit Beginn gemeinsam Kampfsport. Erst gingen sie gemeinsam zum Karate, über weitere Kampfsportarten wie Kick- und Thaiboxen landen die beiden schliesslich beim Boxen. Kampfsport habe Faton immer geholfen, auch in der Schule: «Die Lehrer waren fasziniert, was für eine Entwicklung ich dadurch gemacht habe», erinnert er sich.
Nach der Schule schloss er eine Lehre als Polymechaniker ab, bevor alles auf die Karte Profisport gesetzt wurde. Finanziell sei es nicht immer einfach gewesen, doch die Vukshinajs nehmen es in Kauf: «Wir machen es nicht wegen des Geldes, sondern aus Liebe zum Sport», erklären sie. Mit der Kampfsportschule Basel (KSSB) haben sie ausserdem ein eigenes Gym gegründet.
Familie musste ausziehen
Wie gross der Fokus jetzt auf den Titelkampf ist, zeigt auch die Wohnsituation der Brüder. Mergims Frau und seine beiden Kinder wohnen aktuell nämlich bei den Eltern, dafür ist kurzerhand Faton eingezogen. So können sich die beiden optimal auf den Kampf fokussieren. «Auch ich als Trainer brauche vor einem solchen Kampf Ruhe», erklärt Mergim. Die Vorbereitung war hart, jeden Tag wurde etwa acht Stunden trainiert. Seine Disziplin sei Fatons Schlüssel zum Erfolg.
Am Samstag soll sich nun alles auszahlen und der IBO-Weltmeistertitel in die Schweiz gebracht werden. Das selbsterklärte Ziel: Sieg durch Knockout. Der Vulkan ist bereit, auszubrechen.