Gabi Balboa Timar (35) wagt sich in Calais (Fr) in die Höhle des Löwen. Die Basler Boxerin weiss: Gegen die Französin Cassandra Crevecoeur muss sie deutlich dominieren, sonst hat sie als Aussenseiterin auf den Zetteln der Punktrichtern keine Chance, den EBU-Europameistertitel im Leichtfliegengewicht (bis 49 kg) zu holen. «Ich muss ein deutliches Resultat erzielen – am besten durch k.o», sagt sie vor dem Fight.
Daraus wird nichts. Balboa schlägt sich in ihrem 7. Profi-Fight zwar gut, vermag sich gegen die ungestüm attackierende Französin zu behaupten und eigene Treffer zu landen. Doch dominieren kann sie nicht.
Eine einzige Runde entscheidet
So kommt es, wie es kommen muss. Das Duell ist hart umkämpft, geht über die vollen zehn Runden. Die Punktrichter müssen entscheiden. Und die sind sich einig: Crevecoeur hat die Nase vorne. Bei allen drei Offiziellen entscheidet eine einzige Runde, 96:94, 96:94, 96:94 heisst es am Ende. Crevecoeur ist neue Europameisterin!
Für Balboa ist es die erste Niederlage als Profi. Ein Rückschlag auf dem Weg nach oben. Wohin dieser dereinst führen wird, wird sich nach der ersten Karriere-Pleite erst noch weisen müssen. Doch am ganz grossen Ziel wird sich für die gebürtige Rumänin, die aus einer Bodybuilder-Familie stammt, wohl kaum etwas ändern: Ein WM-Titel soll dereinst her. Der Weg dorthin ist am Freitagabend etwas komplizierter geworden. (eg)