Die Saison vor dem Olympia-Jahr ist bisher eine ungewöhnliche für das Duo Hüberli/Brunner. Nach dem Auftakt in Doha (Kat) musste das Duo eine Verletzungspause einlegen und zwei Turniere sausen lassen. Nina Brunner (27) machte eine Bauchmuskel-Verletzung zu schaffen, Tanja Hüberli (30) laborierte an Knie-Problemen. In ihren sieben gemeinsamen Jahren waren sie noch nie mit solchen Ausfällen konfrontiert.
Das nächste Elite16-Turnier (höchste Kategorie) spielten die Schweizerinnen danach erst Ende April in Brasilien. Bis zum nächsten Auftritt ins Ostrava (Tsch) dauerte es erneut einen Monat. Im Vergleich zur Vergangenheit sind dies ungewohnt lange Pausen zwischen den Turnieren. «Es ist ein anderer Rhythmus», bestätigt denn auch Hüberli. Doch die Blockspielerin betont: «Die Resultate zeigen, dass wir damit umgehen können.» Das Duo verzeichnet Vorstösse in den Final von Doha (2. Platz), den Halbfinal von Ostrava (4. Platz) sowie den Viertelfinal in Brasilien (5. Platz).
«Wir haben uns für diesen Weg entscheiden»
Die Pausen zwischen den Turnieren geben dem Team laut Nina Brunner Zeit, an Dingen zu feilen, die in den Spielen jeweils nicht optimal gelaufen sind. «So haben wir die nötige Ruhe, um daran zu arbeiten, ohne dass wir gleich wieder ans nächste Turnier müssen», erklärt die Abwehrspielerin. «Wir haben uns für diesen Weg entschieden, dass wir bei weniger Turnieren antreten, können ihn aber jederzeit anpassen.» Denn: Die Saison dauert neu länger, die abschliessende WM findet erst Mitte Oktober statt.
Dabei hat das Duo die Olympia-Qualifikation im Hinterkopf. Für Paris 2024 zählen die zwölf besten Resultate im Zeitraum vom 1. Januar 2023 bis zum 10. Juni 2024. «Mit 20 Turnieren hätten wir natürlich mehr Chancen auf gute Resultate als mit zwölf Turnieren.» Doch Hüberli/Brunner vertrauen auf sich, die letzten Ergebnisse geben Zuversicht. «Aber noch keine Garantie», weiss Hüberli.
Deshalb setzen sie in Gstaad nun alles daran, auf dem Feld das abrufen zu können, worauf sie in den letzten Trainingswochen ihr Augenmerk gelegt haben. Das Heimturnier ist für die Europameisterinnen von 2021 die Hauptprobe vor der EM von Anfang August in Wien (Ö).