Es ist ihr erster Auftritt nach der verpassten Olympia-Qualifikation. Und Anouk Vergé-Dépré und Joana Mäder wussten wenige Tage zuvor nicht, wie ihre Gefühlslage beim Heimturnier in Gstaad sein würde. Denn das Duo muss beim Elite16-Event wieder durch die Quali-Mühlen, um es ins Hauptfeld zu schaffen.
Doch der ganze Druck, der in den letzten Wochen und Monaten stetig zugenommen hat, scheint abgefallen. Die beiden 32-Jährigen spielen befreit auf und machen in der ersten Runde kurzen Prozess mit Julia Sude und Lea Kunst. Die beiden Deutschen finden nie Zugriff aufs Spiel, um die Schweizerinnen in Bedrängnis bringen zu können. Der zweite Satz wird zur Lehrstunde für sie, Vergé-Dépré/Mäder gewinnen 2:0 (21:16, 21:11).
Um den Einzug ins Hauptfeld duellieren sie sich mit den jungen Landsfrauen Annique Niederhauser (21) und Leona Kernen (18), die davor die Deutschen Schneider/Kozuch ausgeschaltet haben. Dieses Spiel wird zur Knacknuss. Denn Vergé-Dépré und Mäder müssen phasenweise geduldig bleiben, weil die Youngsters hartnäckig sind. Vor allem am Block setzt Niederhauser Duftmarken, und auch Kernen ist in der Abwehr präsent und aufmerksam.
Im Startsatz zeigt sich jedoch die Routine der Olympia-Bronzegewinnerinnen von Tokio in der Schlussphase deutlich, als Vergé-Dépré/Mäder sechs Punkte am Stück gelingen. Auch ein Timeout bringt die Youngsters nicht zurück in die Spur, die den Satz 17:21 abgeben. Im zweiten Satz beweisen sie aber Charakter, es ist erneut ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das Vergé-Dépré/Mäder 21:18 für sich entscheiden. Der Vorstoss ins Hauptfeld ist damit geschafft. Am Donnerstag gehts mit den Gruppenspielen los.