Aron Baynes (35) hatte in seiner Basketball-Karriere einige Höhepunkte. Da wäre etwa der NBA-Titel mit den San Antonio Spurs 2014 oder sein 14 Millionen-Dollar-Vertrag, den er 2020 bei den Toronto Raptors unterschrieb. Ein weiteres Highlight: Olympia in Tokio im vergangenen Jahr. Doch genau da fiel er in sein bisher grösstes Tief.
Zwischen dem dritten und vierten Viertel des Gruppenspiels gegen Italien suchte der 2,08-Meter-Riese die Toilette auf. Weil er nicht zurückkehrte, schickte Head-Coach Brian Goorjian (68) einen Betreuer, um nachzusehen. Dieser fand Baynes benommen und blutend auf dem Klo – mit zwei Stichwunden im Arm!
Missglückter «Dunk» Schuld?
Baynes war gestürzt, zwei Handtuch-Haken haben ihn am Arm verletzt. Doch was war die Ursache für den Sturz? Ein nasser Fliesenboden? Wohl kaum. Denn ein Unfall drei Tage zuvor dürfte das Unglück erklären.
Als sich der Center auf die zweite Halbzeit des Auftaktspiels gegen Nigeria aufwärmte, rutschte er bei einem Dunk-Versuch aus, verfehlte den Ring des Korbes und fiel unglücklich auf den Kopf. Wie der Basketball-Hüne bei «ESPN» nun erklärt, habe eine Kernspintomografie ergeben, dass innere Blutungen auf die Wirbelsäule drückten, so Lähmungserscheinungen verursachten und zum Zusammenbruch führten.
«Einsamste Zeit meines Lebens»
Die Folge des Unfalls: Zwei Wochen Krankenhaus. Das Olympia-Turnier war für ihn vorbei. Es waren zwei Wochen, die psychisch viel abverlangten: «Ich habe die einsamste Zeit in meinem Leben durchgemacht. In diesem Krankenhaus zu liegen, zwischen Bewusstsein und Bewusstlosigkeit hin- und herzupendeln, über mein Leben und meine Ziele nachzudenken und einfach zu weinen.»
Elf Tage nach dem Unfall konnte der Basketballer wieder laufen – dank Schmerzmittel und der Aufmunterung seiner Teamkollegen, welche die Bronzemedaille gewannen. Er wurde danach nach Australien geflogen, wo eine zweiwöchige Einreise-Quarantäne auf ihn wartete. Die nächste psychische Belastung.
Doch ein halbes Jahr später ist Baynes wieder wohlauf. Er kann es kaum erwarten, sein Comeback in der NBA zu geben. Damit muss sich der 35-Jährige allerdings bis zur nächsten Saison gedulden. (che)