1000er-Grenze bis Oktober
Sport kann aufatmen – diese Fragen bleiben offen

Die Tausendergrenze fällt am 1. Oktober. Damit ist die Grundlage geschaffen dafür, dass der Schweizer Profisport zumindest überleben kann. Noch aber bleiben viele Fragezeichen.
Publiziert: 12.08.2020 um 16:22 Uhr
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Aktualisiert: 14.08.2020 um 11:13 Uhr
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Bundesrat Alain Berset informiert über den Fall der 1000er-Grenze.
Foto: keystone-sda.ch
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Bundesrat Alain Berset informiert über den Fall der 1000er-Grenze.
Foto: keystone-sda.ch
Alain Kunz

Die bürgerliche Fraktion im Bundesrat hat sich vor allem gegen Gesundheitsminister Alain Berset durchgesetzt, der den Fall der Tausendergrenze noch nicht derart früh vollziehen wollte. Ab 1. Oktober sind wieder Grossanlässe mit mehr als 1000 Anwesenden erlaubt. Wenngleich unter strengen Schutzauflagen und unter Einhaltung des Contact Tracing. Die Bewilligung obliegt den Kantonen.

Der Bund arbeitet nun einheitliche Kriterien aus, unter denen die Kantone danach die Bewilligungen erteilen können. Die beiden wichtigsten Kriterien: Die Schutzkonzepte und deren Durchsetzung. Und es müssen genügend Contact Tracer in Charge sein. Allerdings, so Berset, seien diese Bewilligungen pro Anlass zu erteilen und könnten auch im Bedarfsfall zurückgezogen werden. Da ist also doch noch einiges an Risikopotenzial für den reibungslosen Ablauf einer Meisterschaft vorhanden. Immerhin sagt Berset: «Die Koordination zwischen den Kantonen ist in solchen Fällen elementar. Dennoch kann es passieren, dass die Kriterien plötzlich nicht mehr erfüllt sind.» Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga ergänzt: «Es gibt bei den Bewilligungen sicher eine gewisse Standardisierung bei ähnlichen Anlässen, die ebenfalls standardisiert sind.»

Ein zusätzlicher Monat mit wenig Fans

Beide grosse Publikumssportarten, also Fussball und Eishockey, wollen Mitte September in die Saison starten. Dieser zusätzliche Verbotsmonat ist für sie also denkbar «blöd». Aber, so Berset, man habe in dieser Sache mit den Vertretern der grossen Verbände gesprochen. «Aber wir brauchen diesen Monat, zumal die Infektionszahlen aktuell hoch sind. Wir müssen beobachten, wie es mit den Rückkehrern aus den Ferien ausschaut, mit den Angestellten, die wieder am Arbeitsplatz erscheinen und mit den Schülern, die wieder in die Schule gehen. Zudem müssen wir genügend Zeit haben, um die Kriterien festzulegen, unter denen die Kantone ein Bewilligungsverfahren ausarbeiten können. Der Fahrplan ist auch so sportlich.»

Im Fussball geht man davon aus, dass rund fünfzig Prozent der Sitzplatzkapazität ausgelastet werden können. Im Eishockey tappt man da noch im Dunkeln. Berset sagt klar: «Die Regeln gelten auch für Indoor-Veranstaltungen. Aber die epidemiologische Situation ist in einer Halle und im Freien unterschiedlich. Dem müssen wir Rechnung tragen.»

Um 17 .15 Uhr diskutieren EVZ-CEO Patrick Lengwiler und FCZ-Präsident Ancillo Canepa auf Blick TV über die Bedeutung des Bundesrats-Entscheids für den Sport.

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