Es spricht für Sie, dass Sie, bevor Sie sich ernsthaft einlassen, diesen Kandidaten einer Prüfung unterziehen. Denn offenbar sind Sie skeptisch, und es ist immer richtig, auf seine Intuition zu hören. Zumal wir uns, wenn wir jemanden kennenlernen, immer von unserer besten Seite zeigen. Niemand stellt sich mit seinen Ängsten und Schwächen vor – dabei sollten wir genau das tun: über unsere Kindheitsverletzungen reden und über unsere Methoden, diese zu bewältigen. Und genau so finden Sie auch heraus, ob der Mann, den Sie kennengelernt haben, tatsächlich ein Narzisst ist, also seinen Charme nur vorgibt und letztlich dazu benutzt, um jemanden in das destruktive Abhängigkeitsverhältnis zu locken, aus dem er seine Kraft gewinnt.
Stellen Sie ihm all die Fragen, die Sie umtreiben, was Beziehungen anbelangt: Wie stehst du zu deiner Mutter? Wie stehst du zu deinem Vater? Hast du einen guten Kontakt zu deinen Gefühlen? Was ist deine grösste Schwäche? Diese Dinge werden ohnehin alle früher oder später – meist ziemlich früh – ans Tageslicht treten, und es ist Ihr gutes Recht, Auskunft darüber einzuholen. Sie werden dabei bald merken, was sich hinter der prächtigen Fassade verbirgt.
Prüfen Sie aber bei dieser Gelegenheit auch gleich sich selbst: Warum sind Sie skeptisch? Ist das wirklich Ihre Intuition – oder ist es Ihre Angst? Haben Sie eine schlechte Erfahrung gemacht und fürchten Sie nun, diese könnte sich wiederholen? Und: Was muss ein Mann genau sagen bzw. tun, damit Sie vertrauensvoll eine Partnerschaft mit ihm eingehen können? Ist das überhaupt möglich? Und was sind Ihre Antworten auf die obigen Fragen? Ihr Gegenüber hat genauso Anrecht, Sie kennenzulernen. Merken Sie, dass Sie sich bei diesen Gesprächen immer wohler fühlen, sind Sie auf dem bestmöglichen Weg!