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Editorial über das Momentum von Kamala Harris
Plötzlich sieht Trump alt aus

Nach dem Rückzug von Joe Biden herrscht unter den Demokraten Euphorie. Kann Kamala Harris gegen Donald Trump gewinnen? Zu hoffen wäre es – der Demokratie zuliebe.
Publiziert: 28.07.2024 um 10:20 Uhr
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Aktualisiert: 28.07.2024 um 11:45 Uhr
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Vorhang auf für Kamala Harris!
Foto: AFP
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Fabian EberhardStv. Chefredaktor SonntagsBlick

Manche Leserinnen und Leser erinnern sich vielleicht: Vor knapp vier Jahren titelte der SonntagsBlick: «Bidendlich!». Damals, im November 2020, durfte die Welt aufatmen. Die US-Amerikaner hatten Donald Trump (78) abgewählt, Joe Biden (81) war der neue Präsident – endlich!

Vier Jahre später passt die gleiche Schlagzeile wieder: «Bidendlich!» – endlich hat Biden Platz gemacht. Andere Umstände als 2020, doch im Grund geht es um das Gleiche: Trump soll keine weiteren vier Jahre das mächtigste Land der Welt regieren.

Auf Tiktok ist Kamala der Star

Vorhang auf für Kamala Harris (59)! Kann sie Trump schlagen? Bei den Demokraten macht sich Euphorie breit. Der Rückzug von Biden beflügelt die Trump-Kritiker. Kamala-Caps, Kamala-Kaffeetassen, Kamala-Hoodies. «Yes we Kam!» Binnen 24 Stunden sammelte das Team um Harris mehr als 80 Millionen Dollar Wahlkampfspenden – ein Rekord!

Das Internet reagiert begeistert auf die US-Vizepräsidentin. Tiktok ist voll von Fan-Videos. Die Generation Z macht Kamala zum Meme. 

Und Trump? Der sieht plötzlich alt aus. Ist er auch: der älteste Präsidentschaftskandidat aller Zeiten. In Umfragen liegt er nur noch knapp vor der Demokratin.

Doch sind die USA wirklich bereit für diese Frau? Die erste überhaupt im Präsidentenamt? Und dann noch eine mit dunkler Hautfarbe?

Ein Selbstläufer wird das nicht. In den urban-akademischen Milieus der Küstenstädte mag Harris punkten, für einen Sieg reicht das kaum. Entscheidend bleibt das weisse, konservative Landesinnere. Insbesondere auf Schlüsselstaaten wie Michigan, Pennsylvania und Wisconsin kommt es im November an. Kamala Harris brauche jetzt «Boots on the Ground», schreibt USA-Kenner Arthur Landwehr in seiner Analyse für SonntagsBlick. Will die Kalifornierin gewinnen, muss sie Bodenständigkeit beweisen. Der anstehende Wahlkampf werde schmerzhaft und ermüdend.

Das Momentum liegt bei Kamala Harris

Klar ist aber: Das Momentum, der Vorteil des Augenblicks, liegt jetzt bei den Demokraten. Die Trump-Kampagne war darauf nicht vorbereitet. Überhaupt ist es jetzt wieder ein Wahlkampf – mit «Sleepy Joe» schien ja die ganze Demokratische Partei im Tiefschlaf zu dämmern.

Neben der «Bidendlich»-Schlagzeile stand vor vier Jahren in kleineren Buchstaben noch etwas anderes auf der Titelseite des SonntagsBlicks: «Vize Kamala Harris ist die wahre Hoffnungsträgerin.»

Auch das ist aktueller denn je. Eine Hoffnungsträgerin für die USA. Für die Welt. Und die Demokratie.

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