Zürcher «Homeparty» im letzten Moment abgesagt
Mega-Schwindel statt Mega-Saufparty?

14'000 Facebook-User wollten am Samstag an der XXL-Hausparty feiern bis zum Umkippen. Doch daraus wurde nichts. Handelt es sich nur um einen Fake?
Publiziert: 15.06.2015 um 19:55 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 02:30 Uhr
1/5
Die Party hätte vergangenen Samstag stattfinden sollen, hat sie aber nicht. Hinter dieser Party-Tour stehen deutsche Veranstalter.
Foto: Facebook
Blerina Markaj

Für den vergangenen Samstag haben Deutsche Partyveranstalter in Zürich eine XXL-Homeparty namens «Project Zürich» angekündigt. 14'000 Facebook-User wollten daran teilnehmen (Blick.ch berichtete). Die Party hat aber nicht stattgefunden. Kurzfristig posteten die Partyveranstalter auf Facebook: «Leider steht die Location in eurer Stadt noch nicht fest, deshalb ist das Datum von 13. Juni auch nicht mehr offiziell.»

Angekündigt wurden feiernde Gartenzwerge, ein brennender Mercedes, mehrere Pools und Hüpfburgen, Beer-Pong-Spiele, die besten DJs aus der Region und vieles mehr - wie in der Teenie-Komödie «Project X».

Die «Project X»-Partyserie kommt ursprünglich aus Deutschland. Die professionelle Eventagentur Event-Labor plante eine Partytour mit über 30 Zwischenstopps in den grössten Arenen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Bis jetzt wurden die Partys immer veschoben.

Zweimal stattgefunden, zweimal gefloppt

Stattgefunden haben bisher nur zwei: In Schweinfurt und in Bad Kissingen. Die Party vom 2. Mai im Icedome Schweinfurt kam bei den Besuchern schlecht an. Die Facebook-Kommentare der Gäste sind eindeutig: Die Veranstaltung war ein totaler Reinfall.

Von über 3000 Zusagen waren geschätzte 200 Leute zur «abgefahrenen» Party erschienen. Von Seiten des Veranstalters soll in allen Bereichen gespart worden sein. Am Eingang hätte man anstelle eines Partybandes ein Bändchen eines anderen Clubs erhalten.

Alle wollen ihr Geld zurück

Mit Aussagen wie: «Ich will mein Geld zurück», «die Party war ein totaler Reinfall» oder «die Musik war schrecklich», beschwerten sich die Party-Besucher auf der Facebook-Seite der Veranstalter.

Sämtliche Kritiken, Beschwerden und Meinungen der Gäste wurden kommentarlos ignoriert. Noch in der selben Nacht wurde die Veranstaltung, als auch die Facebook-Seite von «Project Schweinfurt» gelöscht.

Auch die Partygäste von «Project Bad Kissingen» äusserten sich ähnlich.

Schweizer Organisatoren planen dasselbe

Für Zürich haben die deutschen Partyveranstalter noch kein neues Datum bekanntgegeben. Auch Tickets gibt es nirgends zu kaufen.

Was sicher stattfinden wird, ist eine Party am 4. Juli im UG Bülach mit fast demselben Namen – «Project ZH» – aber von den Schweizer Organisatoren Francesco Mosca (21) und Georgios Manoussis (24). «Wir haben nichts mit den deutschen Veranstaltern zu tun und glauben sogar, dass es sich bei denen um einen Fake handelt. Dass unsere Party einen ähnlichen Namen trägt ist Zufall», sagt Mosca.

In Bülach sollen eine Hüpfburg und ein Bierpong-Tisch für Spass und Party-Stimmung sorgen. Auf Anfrage könne man sogar eine Lounge mit Whirlpool buchen, sagt Mosca. Blick.ch weiss, dass der Veranstaltungsort im UG bestätigt und von der Stadt Bülach bewilligt wurde. (mrb) 

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?