Giuseppe Gracia hat genug. Der ehemalige Sprecher des Bistums Chur ist aus der Kirche ausgetreten. Er wolle das System, das gegen die Trennung von Kirche und Staat verstösst, nicht länger mittragen, schrieb Gracia am Freitag in einer Mitteilung. Seinen Job hängte er im März an den Nagel.
Gracia hätte schon während seiner Zeit als Medienverantwortlicher des Bistums Chur den Wunsch nach einem Austritt gehabt. Um dem Bischof aber keine zusätzliche öffentliche Unruhe zu bescheren, verzichtete er.
«Aufgrund meiner liberalen Grundwerte, zu denen die Trennung von Kirche und Staat gehört, bin ich aus der römisch-katholischen Landeskirche ausgetreten. Seit Jahren habe ich öffentlich das Schweizer Staatskirchentum kritisiert, eine Vermischung von Staat und Kirche u.a. zum Zweck der Einnahmen von Steuern.»
«Ein System, das gegen die Trennung von Kirche und Staat verstösst und ich nicht länger mittragen will. Schon in meiner Zeit als Medienverantwortlicher im Bistum Chur hatte ich den Wunsch nach diesem Schritt.»
«Obwohl mein Lohn nicht aus Kirchensteuergeldern stammte und der Austritt damit nicht im Widerspruch zu meinen Grundwerten gestanden wäre, habe ich darauf verzichtet, um dem Bischof keine zusätzliche öffentliche Unruhe zu bescheren», schreibt Gracia
Seit seinem Weggang sei er nun aber frei und wolle kein Mitglied der römisch-katholischen Kirche mehr sein. (zis/SDA)
Anm. d. Red.: Giuseppe Gracia war bis Ende Juni Blick-Kolumnist.