Mit 14 Schüssen tötete der Junkie Jonny B.* (53) 2002 das Liebespärchen Michèle (†31) und Michele (†34). Es war eine Tat in der Zürcher Drogenszene. Vorangegangen war dem Blutbad an der Langstrasse ein wüster Streit zwischen dem Liebespaar und Jonny B.
Beim Prozess im Jahr 2004 rechtfertigte sich Jonny B., der schon als Neunjähriger Drogen und Alkohol konsumiert hatte, mit den Worten: «Ich wollte nicht länger der kleine Arschzapfen sein.» Er habe das Paar eigentlich nicht töten wollen. Aber: «Hätte ich nicht geschossen, läge ich nun im Sarg.»
Das Gericht allerdings kannte kein Pardon und verurteilte ihn schliesslich wegen mehrfacher vorsätzlicher Tötung und weiterer Delikte zu 17 Jahren Knast.
Heroin und Kokain für Tausende Franken gekauft
Nun muss sich Jonny B. am Donnerstag erneut vor Gericht verantworten – wegen Verstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz. Laut Anklageschrift des Bezirksgerichts Zürich hat er im August 2021 für mehrere Tausend Franken Heroin und Kokain gekauft. Einen grossen Teil davon soll er anschliessend an zwei Frauen verkauft, den Rest selber konsumiert haben.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beschuldigten vor, sich durch das Dealen mit Heroin und Kokain seinen täglichen Drogenkonsum finanziert zu haben.
In einem abgekürzten Verfahren und in seiner Abwesenheit soll Jonny B. mit einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten und einer Busse von 800 Franken bestraft werden, so der Antrag der Staatsanwaltschaft. Sechs Monate soll Jonny B. in den Knast müssen, für die restlichen elf Monate soll der Vollzug während einer Probezeit von fünf Jahren bedingt aufgeschoben werden.
* Name bekannt