Was der Ex-Chefstratege von Trump nach seinem Zürich-Besuch vorhat
Bannons grosse Rechtsruck-Tournee durch Europa

Donald Trumps ehemaliger Chefstratege trat gestern in Zürich auf. Doch er dürfte auf seiner Reise noch mehr vorhaben.
Publiziert: 07.03.2018 um 16:36 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 17:30 Uhr
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Steve Bannon (64) hatte in Zürich seinen ersten grossen Auftritt in Europa. Organisiert wurde der Anlass von SVP-Nationalrat Roger Köppel.
Foto: EPA
Roman Rey

Steve Bannon (64) suchte sich die Schweiz für seinen ersten öffentlichen Auftritt im alten Kontinent aus. Das dürfte kein Zufall sein. «Die konservative Wende begann doch hier, mit Christoph Blochers Kampf gegen Europa», sagte Donald Trumps Ex-Stratege an einem Auftritt, der von der «Weltwoche» organisiert wurde. «Blocher war Trump bevor Trump.»

Doch Zürich-Oerlikon ist nur eine Station auf seiner Tournee. Bannon geht mit Europas wichtigsten Populisten auf Tuchfühlung. Vor seinem Besuch in der Schweiz gastierte er bereits in Italien, wo er am Wochenende mit Genugtuung die Wahlen mitverfolgt hat.

Es triumphierten die 5-Sterne-Bewegung und die rechtsextreme Lega, zwei populistische Parteien nach Bannons Geschmack. «Fast zwei Drittel der Bevölkerung haben das politische Establishment abgewählt», sagt er.

Weiter gehts nach Frankreich

Vor seinem Zürcher Auftritt traf sich Bannon dann mit Alice Weidel (39), der Fraktionschefin der Wutbürger-Partei Alternative für Deutschland (Afd). Sie haben sich in seinem Hotel zu einem Gedankenaustausch getroffen. Für sie seien besonders Bannons Erfahrungen mit politischer Kommunikation und alternativen Medien interessant gewesen. Die AfD möchte ihre Kommunikation ab April über einen eigenen «Newsroom» steuern, da sie sich von vielen Medien nicht fair behandelt fühlt.

Dann folgte der Auftritt in der Schweiz, moderiert von SVP-Nationalrat und «Weltwoche»-Verleger Roger Köppel (52). Dieser vertritt ebenfalls vehement Anti-Establishment-Positionen und dürfte den «Architekten des Trump-Sieges» als Vorbild sehen. Köppel holte den US-Amerikaner vorgängig im Tessin ab und interviewte ihn auf der Fahrt nach Zürich – die beiden scheinen sich blendend zu verstehen.

Nun geht Bannons Europatournee weiter. Gemäss BLICK-Recherchen soll der 64-Jährige als Nächstes nach Frankreich reisen. Ob er sich dort mit Marine Le Pen (49) trifft? Bannon ist ein bekennender Fan der rechtsextremen Font-National-Chefin und liess sich wohl für seine «America-First»-Ideologie von ihr inspirieren.

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