In den sozialen Medien kursiert erneut ein Video, das eine Beinahe-Kollision eines Autos mit einem Zug auf einer Bahnschranke zeigt. Wann und von wem das Video gedreht wurde, ist unklar.
Laut «Züriost» wurde das Video im Osten von Uster ZH aufgenommen: Der Kleinwagen war in Richtung Trümpler-Areal unterwegs, als er zwischen zwei geschlossene Barrieren geriet. Auf einmal rollt ein Zug heran – doch zwischen der S15, die in Richtung Niederweningen ZH unterwegs ist, und dem Auto bleibt genug Platz.
Die SBB bestätigen auf Anfrage von BLICK, vom Video erfahren zu haben. Man kläre den Vorfall noch ab, sagt SBB-Sprecher Reto Schärli.
Im schlimmsten Fall droht Gefängnis
Klar ist: Auch wenn niemand und nichts zu Schaden kam – heikel ist der Vorfall trotzdem. Bahnschranken-Vorfälle werden als Offizialdelikt von Amtes wegen untersucht.
Ein Blick ins Gesetz zeigt, dass das Umgehen, Übersteigen oder Unterqueren von Bahnschranken mit Busse bestraft wird. Im schlimmsten Fall drohen gar Freiheits- oder Geldstrafen, wenn der Eisenbahnverkehr gestört wird und dadurch Menschenleben gefährdet werden.
Vier Unfälle alleine am WEF in Davos
Eine Auswertung der Unfallzahlen durch die Beratungsstelle für Unfallverhütung zeigt: Unfälle werden seltener. 2011 wurden bei 47 Unfällen auf Bahnübergängen zwei Menschen getötet und zwei schwerverletzt. Demgegenüber sank die Statistik im Jahr 2017 auf 26 Unfälle, bei fünf Todesopfern und null Schwerverletzten.
Auch wenn es nur in seltenen Fällen zu Unfällen und Verletzten kam: 2019 dürfte die Zahl wieder ansteigen. Allein während der WEF-Woche wurden vier auf Bahnübergängen steckengebliebene Autofahrer gemeldet. In einem Fall raste ein RhB-Zug in ein Fahrzeug (BLICK berichtete).
Glück hatte auch ein anderer Autofahrer auf einem Bahnübergang in Uster ZH, der ebenfalls im Januar verunfallte. Nach einem missglückten Rettungsversuch, krachte ein S-Bahnzug in den Skoda – eine Person wurde leicht verletzt. (pma)