Unfallfahrer wollte nicht helfen – Serena (34) muss zusehen, wie ihr Orville stirbt
«Es bricht mir das Herz, wenn ich daran denke, wie er gelitten hat»

Schock für eine Büsi-Besitzerin in Dübendorf. Kater Orville wurde von einem Auto überfahren. Statt Hilfe zu holen, wartet der Unfallfahrer neben dem verletzten Tier.
Publiziert: 19.09.2024 um 15:00 Uhr
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Aktualisiert: 19.09.2024 um 15:39 Uhr
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Orville war verschmust. Serena vermisst ihren Kater sehr.
Foto: Zvg

Auf einen Blick

  • Serena trauert um ihren überfahrenen Kater Orville
  • Der Unfallfahrer rief keinen Notfalltierarzt, wartete nur auf Polizei
  • Sie kämpft für eine Temporeduktion in der Strasse
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Johannes HilligRedaktor News

Plötzlich klafft eine grosse Leere im Leben von Serena (34) aus Dübendorf. Ihr geliebter Kater Orville (†6) ist tot. Überfahren. «Es bricht mir das Herz, wenn ich daran denke, wie er gelitten hat», sagt die Zürcherin zu Blick.

Sie erinnert sich noch genau an den Moment, als ihr Mann am 27. August gegen 18.30 Uhr aufgeregt von der Arbeit kam. «Er kam ins Haus gelaufen und rief: ‹Orville wurde angefahren. Orville wurde angefahren!›». Beide rennen daraufhin aus dem Haus, direkt zur Unfallstelle. «Orville bewegte sich nicht mehr. Er hatte bereits viel Blut verloren. Vermutlich lag er schon seit 20 Minuten so da.»

«Der Arzt kann nicht zaubern»

Verzweifelt wandte sich Serena an den Unfallfahrer, der nach dem Unfall geblieben war. Ich bat den Fahrer: «Bitte rufen Sie einen Notfalltierarzt an!»

«Mein Mann und ich sind gehörlos und können nicht einfach so telefonieren», erklärt sie. Doch der Mann habe sich nicht darum gekümmert und einfach auf die Polizei gewartet. Möglicherweise hätte das Leben von Orville aber gerettet werden können, wenn er schnell Hilfe bekommen hätte. 

Später schrieb Serena dem Unfallfahrer noch eine SMS. Sie wollte wissen, warum er nicht einen Arzt rufen wollte. «Es wäre schön gewesen, wenn er sich zumindest um den armen Kater gekümmert hätte, der auf dem Gehweg lag, und gleich den Notfalltierarzt gerufen oder ihn in die Notfallklinik gebracht hätte.» Auch auf Whatsapp kontaktierte sie den Mann. Die Antwort kam kurz und knapp. «Der Arzt kann nicht zaubern.» 

«Warum wurde der Kater nicht sofort zu uns gebracht?»

Serena packte schliesslich selbst den verletzten Orville ins Auto und fuhr selbst zum Notfall-Tierarzt. Doch es war zu spät. Zu viel Zeit war vergangen. «‹Warum wurde der Kater nicht sofort zu uns gebracht? Wir hätten vielleicht sein Leben retten können›, sagte der Tierarzt zu mir.»

Ein Schock für die Gehörlose. «Mein Kater ist gestorben, und der Fahrer tut nichts und entschuldigt sich nicht aufrichtig. Es ist ihm völlig egal, wie sehr wir verletzt sind.» Dass Unfälle passieren können, wisse sie und sie gebe auch keinem die Schuld. Aber ein solches Verhalten sei respektlos – ihr und dem Leben ihres Katers gegenüber. 

«Es ist eine enge Strasse»

Dass ihrem geliebten Tier etwas passieren könnte, machte Serena schon lange Sorgen. Weil die Autofahrer in dem Quartier öfter zu schnell unterwegs sind, haben ihre Nachbarn extra ein Schild aufgestellt. «Vorsicht! Katzen! Bitte langsam fahren.» Doch es nützte nichts.

Seit Jahren kämpft Serena mit anderen Anwohnern dafür, dass in der Sonnenbergstrasse die Geschwindigkeit auf maximal 30 km/h reduziert wird. «Es ist eine enge Strasse, in der viele Kinder und Tiere leben.»

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