Nicht ganz zwei Jahre nach dem ersten Lockdown fallen hierzulande so gut wie alle Corona-Massnahmen. Die Zertifikatspflicht, das Maskentragen an den allermeisten Orten und die Regulierungen für private Treffen gehören bereits seit Donnerstag der Vergangenheit an.
Der Rest der Massnahmen – die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr sowie in Gesundheitseinrichtungen und Isolationsbestimmungen für Corona-Positive – dürften spätestens Ende März fallen.
Eigentlich müssten sich die Corona-Skeptiker doch darüber freuen. Einige tun das aber nicht. Sie sind nach wie unzufrieden und gehen deswegen erneut auf die Strasse. «Samstag sehen wir uns in Zürich-Oerlikon», heisst es beispielsweise im Telegram-Chat der «Freiheitstrychler». Auch das «Aktionsbündnis Urkantone» mobilisiert in einer Mitteilung für die bewilligte Demonstration am kommenden Samstag in Zürich-Oerlikon.
Massnahmengegner fürchten sich vor «Gesundheitsdiktatur»
Aber was ist genau das Problem der Corona-Skeptiker? Ganz einfach. So einfach mit dem Ende der Massnahmen ist die Geschichte für sie noch lange nicht vorbei. Auf Telegram heisst es: «Es darf nie wieder eine Gesundheitsdiktatur geben.» Die Skeptiker fordern, dass die vergangenen zwei Jahre «untersucht werden» und dass die «Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden». Zudem befürchten einige Personen in den Telegram-Channels, dass «eine neue Pandemie aus dem Hut gezaubert wird».
Bereits vergangenen Samstag wurde auf den Strassen Zürichs gegen die Massnahmen demonstriert. Auch eine Gegendemonstration aus der linken Ecke war vor Ort. Zwischen den beiden Lagern kam es zu mehreren Ausschreitungen, die Polizei war teilweise scheinbar machtlos.
Im Vorfeld warnten die Massnahmengegner allerdings vor der grossen Gegendemo und forderten Anhängerinnen und Anhänger dazu auf, von Zürich fernzubleiben und sich «lieber auf die Demonstration am 19. Februar» vorzubereiten.
Stadtpolizei ist alarmiert
Kommt es also trotz aufgehobener Massnahmen erneut zu einer grossen Skeptiker-Demo in Oerlikon? Die Stadtpolizei Zürich kann die Grösse der Demonstration nicht abschätzen. «Wie gross das Mobilisierungspotenzial nach dem Ende der meisten Massnahmen noch sein wird, können wir nicht beurteilen», sagt Mediensprecherin Judith Hödl auf Anfrage von Blick.
Auch ob künftig weitere Demonstrationen stattfinden werden, sei schwer abzuschätzen. «Die Stadtpolizei Zürich beurteilt die Lage laufend und ist am Samstag mit einem entsprechenden Aufgebot vor Ort.» (chs)