Sie habe schon öfters Symptome gehabt, die sich wie Herzkrämpfe anfühlten, erzählt Mascha K.* (17) aus dem Kanton Zürich. Aber sie habe diese nie so richtig ernst genommen. «Dann kollabierte ich letzten Mittwoch richtig», erzählt sie. Die Lehrtochter im Gesundheitsbereich klappte in der Berufsschule in Winterthur zusammen. «Meine beste Freundin rief dann ein Taxi und brachte mich in die Notaufnahme des Kantonsspitals.»
Dort fragten die Ärzte, ob sie sich vorstellen könne, was die Herzprobleme ausgelöst hatte. Mascha K. hat eine angeborene Skoliose, also eine verdrehte Wirbelsäule. Diese drückt aufs Herz. Das war zwar begünstigend, aber nicht der Hauptgrund für den Kollaps. «Als ich erzählte, wie viel Red Bull ich pro Tag trinke, sagten die Ärzte, das sei der Grund gewesen.» Denn: Die Lehrtochter trank neun bis zwölf Dosen pro Tag.
«Energydrinks sind ein Suchtmittel»
Die 17-Jährige trinkt es in rauen Mengen. «Ich habe bei der Arbeit begonnen, so viele Red Bull zu trinken. Es begann mit einer Zigi und einem Red Bull am Morgen, dann in jeder Pause, am Feierabend und am Abend mit Kollegen.» Es sei eine richtige Sucht. Mascha: «Ich brauchte es am Morgen zum Wachwerden und in den Pausen zum Runterkommen. Man entspannt schnell fünf Minuten und trinkt dabei ein Red Bull. Aber Energydrinks sind ein Suchtmittel.»
Auf Tiktok veröffentlichte Mascha ein Video, in dem sie sich im Spitalbett zeigt. Zu Blick sagt sie: «Ich warne alle – haltet Mass. Energydrinks sind nicht gut fürs Herz!»
«Mein Herz reagiert sofort darauf»
Es sei nicht der Durst gewesen, der sie zu den Dosen greifen liess. «Es war wie eine Sucht. Jetzt habe ich reduziert, aber ich brauche immer noch mindestens eins oder zwei am Tag.»
Doch: «Sobald ich eines trinke, fängt es schon wieder an – das Herz reagiert sofort darauf.» Sie will allen sagen: «Man merkt erst, dass man zu viel davon trinkt, wenn es bereits zu spät ist.» (ct)
*Name bekannt