So extrem ist der Schweizer Wohnungsmarkt
7 miese Miet-Maschen

An begehrten Lagen gibt es zu wenig Wohnungen. Das zieht Halsabschneider und Betrüger an. BLICK erklärt die miesesten Mietmaschen.
Publiziert: 03.04.2018 um 23:36 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:46 Uhr
1/7
In den begehrten Zentren sind die Mietwilligen Abzockern ausgeliefert.
Foto: Lily Metzker
Nicolas Lurati und Marco Latzer

Weil die Nachfrage nach gutem und bezahlbarem Wohnraum so gross ist, tun Mieter fast alles, um ein Dach über dem Kopf zu bekommen. Für gierige Vermieter und dreiste Betrüger sind sie damit gefundenes Fressen. 27’000 Franken Kaution (in bar!) musste zum Beispiel eine Familie in Zürich bezahlen, nur um «im Rennen» um eine Wohnung zu bleiben (BLICK berichtete). Kein Einzelfall, wie diese Beispiele zeigen.

1. 50’000 Franken als Vorschuss

Als er sich mit seiner Familie für ein 6½-Zimmer-Haus im Thurgau bewirbt, hat F. W.* einen schweren Stand. Er weiss: «Mit Betreibungen im Register hat man relativ kleine Chancen.» Inseriert für 2750 Franken, verlangt der Vermieter beim Vertragsabschluss plötzlich monatlich 3300 Franken.

Der Bewerber willigt zähneknirschend ein – und verpflichtet sich zudem, 50’000 Franken Mietzinsvorschuss zu leisten. Summa summarum: 15 Monatsmieten. «Ich dachte, das sei eine Anzahlung für einen späteren Hauskauf. Heute fürchte ich, dass ich das Geld nie mehr sehe», sagt W.

2. Falsche Beamtin preist Wohnung zu Spottpreis an

Eine falsche Innenministerin preist eine Wohnung im Zürcher Seefeld zu Spottpreis an. Das Problem ist nur, dass diese Wohnung nicht existiert.
Foto: Peter Gerber


Das Angebot klingt verlockend: Eine 2½-Zimmer-Wohnung im Zürcher Seefeld, Miete nur 830 Franken! Wer immer dieses Schnäppchen inseriert, gibt sich als «Rosalina Florez» aus. Sie erzählt, sie arbeite für das spanische Innenministerium und könne nicht so einfach nach Zürich reisen. Aber wenn man eine Monatsmiete plus Kaution von 1000 Franken überweise, komme sie sofort. Auf Nachfragen reagiert die vermeintliche Vermieterin nicht mehr.

So extrem ist die Wohnungsnot in Zürich

Als Mieter sitzt man oft am kürzeren Hebel. Das Angebot an bezahlbaren Wohnungen ist knapp, die Nachfrage hingegen riesig. Das Ungleichgewicht hat manchmal absurde Folgen.

Hier weiterlesen

Als Mieter sitzt man oft am kürzeren Hebel. Das Angebot an bezahlbaren Wohnungen ist knapp, die Nachfrage hingegen riesig. Das Ungleichgewicht hat manchmal absurde Folgen.

Hier weiterlesen

3. Zwei Monatsmieten nur für die Besichtigung

Ein 130-Quadratmeter-Wohntraum für nur 1500 Franken in Zürich-Witikon. Auch das ein Schnäppchen. Doch allein schon der Besichtigungstermin kostet zwei Monatsmieten! Paul Goler nennt sich der angebliche Vermieter. Im Inserat schreibt er: «Ich arbeite in London als Polizist.» Dazu legt er ein Familienfoto und seinen Polizeiausweis bei. Man solle ihm 3000 Franken nach Grossbritannien überweisen, dann reise er an. Wer aber bei der angegebenen Telefonnummer anruft, landet bei einer Firma in der Romandie.

4. 4000 Franken für Wohnung, die nicht frei ist

Ein junges Paar reagiert auf ein Inserat für eine angeblich freie Wohnung an der Erlenstrasse in Basel. Nach einem E-Mail-Kontakt überweisen die beiden 4000 Franken per Geldtransfer nach England – ohne die Wohnung zuvor besichtigt zu haben. Nach der Überweisung hört das Paar nichts mehr. Die beiden werden misstrauisch. Schliesslich müssen sie feststellen, dass an der angegebenen Adresse gar keine Wohnung frei ist. Die Bilder auf der Internet-Annonce zeigen ein anderes Haus.

5. Keine Raucher in diese Wohnungen

Wer in Haus A der Siedlung Eyhof in Albisrieden ZH eine Wohnung beziehen möchte, darf nicht rauchen. Sowohl in den Wohnungen, im Treppenhaus, auf den Balkons wie auch in der Tiefgarage gilt striktes Rauchverbot. Wer das Verbot missachtet, dem wird der Mietvertrag gekündigt. Mieter müssen vertraglich versichern, Nichtraucher zu sein. Walter Angst, Sprecher des Mieterverbands Zürich: «Ein sehr starker Eingriff in die Lebensgestaltung.»

6. Mann findet eigene Wohnung im Netz

Ein Mann, der eine schöne Wohnung im Zürcher Seefeld besitzt, findet seine eigene Wohnung auf der Immobilien-Plattform Homegate. Sein Domizil sollte wohl als Lockvogel dienen. Er hatte nämlich weder die Absicht zu zügeln – noch hatte er eine Kündigung erhalten.

Eine indische Familie hat 6200 Franken Mietkaution (zwei Monatsmieten) für eine Wohnung in Wallisellen ZH auf das Privatkonto des Vermieters überwiesen. Bei der Rückforderung des Depots war der Vermieter nicht mehr auffindbar.
Foto: querbeet

7. Vermieter rückt Depot nicht raus

Beim Einzug überweist eine indische Familie 6200 Franken Mietkaution (zwei Monatsmieten) für eine Wohnung in Wallisellen ZH auf das Privatkonto des Vermieters. Als die Inder ausziehen wollen, fordern sie das Depot zurück. Das Problem: Der Vermieter ist über Nacht nicht mehr auffindbar. Immerhin, als der Mieterverband mit Strafanzeige drohte, rückte der plötzlich wieder aufgetauchte Mann das Geld wieder heraus.

* Name geändert

Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.
Jetzt im Blick Live Quiz abräumen

Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy. 

  • Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
  • Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
  • Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
  • Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Das beliebteste Quiz der Schweiz ist zurück.

Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy. 

  • Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
  • Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
  • Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
  • Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?