Wer diesen Schuh will, muss das grosse Portemonnaie dabeihaben: 15'000 Franken kostet der teuerste Treter an der Sneakerness 2021 in Zürich-Oerlikon. Zu finden und zu begutachten ist der Hochpreis-Sneaker am Samstag und Sonntag in der Oerlikoner Halle 622. Dort findet die Turnschuh-Messe statt.
Für diese Messe ansprechen will er vor allem junge Leute, erklärt Messe-Boss Sergio Muestra (40). Der Chef, Inhaber und Mitgründer der Sneakerness, mit bürgerlichem Namen Muster, erklärt: «Unsere Hauptzielgruppe ist 16 bis 24 Jahre alt. Dazu modeaffin, kritisch, aber auch sehr loyal. Und natürlich sehr digital unterwegs.» Dass die Jungen dann ihre Fotos, Reels und Videos vom Anlass auf Tiktok und Instagram posten, sei für ihn super Werbung, so der Berner.
«Der Sneaker ist das Zentrum deines Fashion-Styles»
Der Sneaker als Modeaccessoire habe einen kometenhaften Aufstieg hinter sich. «Er hat das Cap, die Sonnenbrille und den Schmuck ersetzt», sagt Muestra. «Der Sneaker ist das Zentrum deines Fashion-Styles. Superstars wie Kanye West, Michael Jordan oder LeBron James definieren sich über den speziellen Schuh. Oder sie haben sogar ihr eigenes Sneakermodell.»
Muestra selbst hat keinen Sneaker, der seinen Namen trägt. Aber er verkauft auf der Sneakerness ebenfalls Schuhe. Darunter eben den teuren Latschen für 15'000 Stutz. Er erklärt: «Es ist ein Nike Dunk Low SB Freddy Krueger.» Der Name in Anlehnung an die Horror-Film-Figur. Das Layout wie der gestreifte Pulli des Film-Charakters, dazu Farbkleckse wie Blutflecken.
Nur 20 bis 30 Exemplare des 15'000-Franken-Schuhs weltweit
Muestra kaufte den Freddy Krueger von einem Kollegen vor rund acht Jahren für 750 Franken. «Weil US-Rapper Travis Scott dann vor fünf oder sechs Jahren plötzlich einen Schuh aus der SB-Linie trug, wurden diese Sneaker wieder zum Leben erweckt», so Muestra. Und damit schoss der Preis in die Höhe. Weltweit gebe es nur zwischen 20 und 30 Paare vom Freddy Krueger – «sagt man», präzisiert Muestra.
Der Schuh hätte zurzeit einen Neuwert von 40'000 Franken. «Der Mythos und die Geschichte dahinter machen den Schuh derart teuer. Doch ich habe mein Exemplar schon zweimal getragen», so Muestra. Daher könne er seinen Freddy Krueger «nur» für 15'000 Franken verkaufen.
Er rechnet aber nicht damit, seinen wertvollsten Schuh verkaufen zu können. «Da müsste schon ein Star mit dem nötigen Kleingeld kommen.»
2020 der Corona-Unterbruch, jetzt Expansion nach Abu Dhabi
Auch mit den Besucher-Prognosen ist der Messe-Boss zurückhaltend: «Ich erwarte 4000 bis 6000 Besucher – das wären weniger als vor Corona. In den Jahren 2018 und 2019 hatten wir je rund 8000 Leute.»
2020 konnte der Anlass in Zürich nicht stattfinden: «Wir haben lange dafür gekämpft, dass die Messe durchgeführt werden kann», sagt Muestra (40). «Wir haben dann aber gemerkt, dass es keinen Sinn macht.» Umso glücklicher sei er, dass der Event dieses Jahr stattfindet. Er macht aber klar: «Am Samstag und Sonntag müssen alle Aussteller und Besucher ein Covid-Zertifikat vorweisen können.»
Nach der Sneakerness in Zürich ist für Muestra vor der nächsten Herausforderung: Am Montag fliegt er nach Abu Dhabi. «Ich verhandle, um auch dort auch eine Sneakerness zu veranstalten.»