Seit Wochen kein Lebenszeichen
Schweizer Weltumsegler (80) in Tasmanien verschollen

Vor rund zwei Monaten verliess ein Zürcher Weltumsegler den Hafen von Hobart, der Hauptstadt des australischen Insel-Bundesstaats Tasmanien. Seitdem ist Peter B. verschollen. Die Polizei macht sich ernsthafte Sorgen um den Schweizer.
Publiziert: 26.01.2023 um 15:05 Uhr
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Aktualisiert: 10.05.2023 um 14:15 Uhr
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In der Tasmanische See ist ein Schweizer Weltenbummler verschollen.
Foto: pixabay

Das letzte Lebenszeichen von Peter B.* (80) ist auf den 1. Dezember 2022 datiert. An diesem Tag verliess er den Hafen von Hobart. Hobart ist die Hauptstadt der australischen Insel Tasmanien. Das Ziel des Schweizers: Neuseeland.

B., der aus dem Kanton Zürich stammt, war ein erfahrener Segler. Zweimal segelte er alleine um die Welt. Von ihm fehlt bislang jede Spur. Am 5. Dezember setzte der Transponder des automatischen Identifikationssystems (AIS) der Yacht aus. Zu der Zeit befand sich das Boot in der Tasmanischen See, etwa 140 Kilometer vor der Ostküste Tasmaniens. Das Wetter auf See sei schlecht gewesen, wie die Polizei von Tasmanien mitteilt.

B.s Sicherheitsausrüstung auf dem Boot umfasste Rettungsgurte, eine Rettungsinsel, ein GPS-Gerät und eine Notfallbake.

Schon 2019 wäre B. beim Segeln fast ums Leben gekommen

Die Familie des Seglers meldete die Situation der australischen Seesicherheitsbehörde (AMSA), die nach Angaben der Polizei eine «gross angelegte» Suche in der Tasmanischen See durchführte. Die Suche blieb erfolglos, wie der australische TV-Sender ABC berichtete.

Es wäre nicht das erste Mal, dass der Zürcher in Seenot geraten ist. Schon 2019 war B. mit seinem 13 Meter langen Boot namens Lady Lay gekentert. Es überschlug sich damals bei starkem Seegang. B. erklärte später, dass die Wellen an dem Tag rund sechs Meter hoch gewesen seien.

In Folge des Vorfalls versagte die gesamte Elektronik des Segelboots, auch der Motor machte schlapp. Erst neun Tage später lief B. mit dem zerstörten Schiff im australischen Port Lincoln ein.

170'000 Quadratseemeilen abgesucht – ohne Erfolg

Fast acht Wochen nach dem Verschwinden des Schweizers laufen die Ermittlungen weiter auf Hochtouren. Die Behörden versuchen, den Weltenbummler ausfindig zu machen.

Bei den bisherigen Suchaktionen wurden rund 170'000 Quadratseemeilen in der Tasmanischen See kontrolliert. Von den neuseeländischen Behörden heisst es, man habe keine Aufzeichnungen darüber, dass B. das Land betreten oder die dortigen Gewässer erreicht habe.

Die Familie des Schweizers verdiene Antworten «und wir werden versuchen, ihnen im Rahmen der Ermittlungen einige Antworten zu geben», erklärte Sergeant John Delpero von der tasmanischen Polizei. Die Polizei mache sich ernsthafte Sorgen um den Mann. Delpero erklärte zudem, dass noch unklar sei, was B. in der australischen Stadt Hobart gemacht habe. Auf Blick-Anfrage wollte sich die Familie dazu nicht äussern.

2017 hatte der Tod eines Schweizers in Tasmanien für Schlagzeilen gesorgt. Thomas Münger (†44) starb allerdings in den Weiten des Buschlandes und nicht auf See. (nad)

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