Er lief nackt herum, schrie und griff wahllos Passanten an: Ein 19-jähriger Schweizer ist am Dienstagabend kurz vor 20 Uhr im Alma Park in Männedorf ZH ausgetickt und hat mehrere Mitmenschen attackiert. Die alarmierten Einsatzkräfte fanden eine schwer verletzte Frau vor, die am Boden lag. Trotz sofortiger Reanimation verstarb sie noch vor Ort.
Laut Leserreportern wurde die Leiche auf der Wiese bis spät in der Nacht von Forensikern untersucht. Es hiess: «Man sieht einen Körper unter goldener Isofolie liegen.»
Am Mittwoch bestätigte die Kantonspolizei Zürich: Eine Joggerin wurde attackiert und tödlich verletzt. Blick weiss, es handelt sich um Anna W.* (†35). Der mutmassliche Täter wurde von der Polizei verhaftet. Ein Leserreporter beobachtete, wie der Mann mit nacktem Oberkörper abgeführt wurde.
«Plötzlich fing er an, seine Trainerhose auszuziehen»
Augenzeuge Nebojsa Dimic (36) war am Dienstag vor Ort und sah den mutmasslichen Täter, der mit einer Frau am See war, vor der Bluttat. Zunächst habe alles friedlich ausgesehen, so Dimic. «Plötzlich habe ich ihn schreien gehört!» Dimic habe daraufhin zurückgerufen, was denn los sei. Der Mann habe sich dann kurz beruhigt und hingesetzt.
Doch dann sei es weitergegangen, so der Augenzeuge: «Plötzlich fing er an, seine Trainerhose auszuziehen. Seine Freundin rannte weg.» Am Schluss seien beide im Park verschwunden. Dimic konnte beobachten, wie der mutmassliche Täter sich dort dann komplett ausgezogen und wieder herumgeschrien habe. «Ihr seid alle drauf», habe der Mann offenbar gerufen. Dimic und sein Begleiter haben dann die Polizei alarmiert. Dimic: «Später haben wir noch Frauenschreie gehört.»
Wie ein Anwohner Blick berichtete, lag die leblose Frau direkt am Seeufer. Für ihn sei sofort klar gewesen: «Es kann sich nicht um einen Badeunfall handeln!» Er erklärte: «Die Stelle ist nicht einfach so zu erreichen. Es ist eine enge Stelle, zu der man nur über eine schmale Treppe gelangt.» Über den tragischen Rettungsversuch sagte der Anwohner: «Ein Nachbar beobachtete, wie ein verdreckter, blutverschmierter Helfer vom Ufer zurückkam.»
«Es ist verrückt, was hier passiert ist»
In Männedorf zeigt man sich nach dem Vorfall schockiert. So etwa Joel Eichenberger (26) aus Rapperswil, der in Männedorf als Landschaftsgärtner arbeitet. Zu Blick sagt er: «In diesem Park sind abends viele Jugendliche unterwegs. Es ist verrückt, was hier passiert ist. Ich bin sehr erschrocken, als ich es heute Morgen erfahren habe.» Der Ort sei beliebt bei Einwohnern, die im Grünen Mittagessen wollen und auch bei Joggern. Eichenberger gestand: «Ich habe jetzt ein mulmiges Gefühl.»
Robin (35) legt am Mittwoch am Tatort Blumen nieder und stellt Kerzen auf. Er kannte weder Opfer noch Täter, sei aber «aus Anteilnahme» gekommen. «Ich wohne in der Nähe und habe gestern Abend mitbekommen, dass etwas passiert ist. Ich kann es nicht fassen.» Die Tragödie habe ihn bewegt. Der Park sei einer seiner Lieblingsplätze.
«Es passieren überall Tragödien und Sachen, die man nicht verstehen kann», sagt er und spricht den Angehörigen sein Beileid aus und wünscht ihnen viel Kraft und Zusammenhalt.
Auch Wolfgang von Muralt (68), der das Pflegeheim Villa Alma leitet, ist betroffen. «Das ist ein absoluter Horror», sagt er zu Blick. Eine Heimbewohnerin ist ebenfalls schockiert: «Ich hatte am Abend noch Schreie gehört. Doch ich habe mir nicht viel dabei gedacht.»
Sicherheitsmassnahmen werden erhöht
«Betroffenheit, Unverständnis, dumme Situation» – diese Worte gehen dem Gemeindepräsidenten von Männedorf, Wolfgang Annighöfer (66), durch den Kopf. Den Park schätzt er als generell sicheren Ort ein. Dennoch verspricht Annighöfer, die Sicherheitsmassnahmen in allen Parks der Gemeinde zu erhöhen. «Wir werden mehr Polizeipatrouillen aufbieten, um der Bevölkerung mehr Sicherheitsgefühl zu geben.»
Die Hintergründe der Tat sowie weitere Fragen, unter anderem, ob sich Täter und Opfer kannten, sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Das Opfer ist formell noch nicht identifiziert. Kapo-Sprecher Ralph Hirt sagt lediglich zu Blick: «Wir haben Hinweise, wer das sein könnte.»
Noch eine weitere Person verletzt
Wie es bei der Kantonspolizei auf Blick-Anfrage heisst, verletzte der mutmassliche Täter am Dienstagabend noch eine weitere Person. Diese habe leichte Verletzungen davongetragen. Womit der Täter die Menschen im Park angriff, ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Zum Hintergrund des Mannes machte die Polizei keine Angaben, also etwa zu psychischen Erkrankungen.
Der Verhaftete wird nach den polizeilichen Befragungen der Staatsanwaltschaft I für schwere Gewaltkriminalität zugeführt.
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