«Das Wasser hat mich beinahe weggeschwemmt»
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Unwetter-Betroffene:«Das Wasser hat mich beinahe weggeschwemmt»

Schlamm und Zerstörung bei Aline Keyerleber (36) aus Ettenhusen ZH
«Das Wasser hat mich beinahe weggeschwemmt»

Unwetter, Hochwasser, Schlamm: Am Montag tobte ein Gewitter in der Nordostschweiz und im Kanton Zürich. Eine der Betroffenen: Aline Keyerleber (36) aus dem Weiler Ettenhusen in der Gemeinde Illnau-Effretikon ZH.
Publiziert: 08.06.2021 um 18:04 Uhr
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Aktualisiert: 08.06.2021 um 19:35 Uhr
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Aline Keyerlebers (36) Kellergeschoss in Ettenhusen wurde vom Unwetter überschwemmt.
Foto: Nicolas Lurati
Nicolas Lurati

In vielen Teilen der Nordostschweiz wüteten am Montag Unwetter. Auch der Weiler Ettenhusen in der Gemeinde Illnau-Effretikon ZH ist betroffen. Eine regelrechte Sintflut tobt vor dem Haus von Aline Keyerleber (36). Und dringt in die Räume des Untergeschosses ein.

Am Montag sei sie vom Hochwasser überrascht worden, sagt sie zu Blick am Dienstagnachmittag. «Wir kamen um 16.45 Uhr nach Hause. Kurz darauf fing es stark an zu regnen. Um 17.30 Uhr war auf der Hauptstrasse gleich vor unserem Haus ein Riesenchaos, Autos standen quer.»

«Das Wasser war hüfthoch»

Der Hauptstrasse entlang wie auch auf dem Weg seitlich des Hauses seien die Wassermassen «wie ein Bach» heruntergeströmt. «Das Wasser war hüfthoch», erzählt Keyerleber. «Es hat mich beinahe weggeschwemmt. Dreck wurde angeschwemmt. Das Wasser der Kanalisation kam wieder aus den Dolen, nichts lief mehr ab.»

Im Haus der Keyerlebers ist der Kellerbereich arg in Mitleidenschaft gezogen worden. «Wir gingen sofort in den Keller. Durch die Lichtschächte war das Wasser bereits eingedrungen.» Keine zehn Minuten später steht die Familie im Keller bis zu den Knien im Wasser.

Sie alarmieren die Feuerwehr. «Zuerst kamen sie wegen der Schlamm- und Wassermassen nicht nach Ettenhusen hoch. Als sie endlich da waren, konnten sie mit dem Abpumpen beginnen.»

«Die Fitnessgeräte sind kaputt»

Das Fitnessstudio der Keyerlebers in der untersten Etage ist nicht mehr zu retten. «Alles ist geschwommen. Jetzt ist alles kaputt. Die Hanteln kann man zwar noch brauchen, aber alle Elektrogeräte sind futsch.» Auch der Weinkeller sei überschwemmt worden, berichtet Aline Keyerleber. Und: «Im Heizungsraum sind der Öltank, die Heizungsanlage, die Entkalkungsanlage und der Warmwasser-Boiler kaputt.»

Den genauen Sachschaden kann die Mutter einer Tochter noch nicht beziffern. «Die Versicherung kommt am Mittwoch. Was finanziell auf uns zukommt, werden wir noch sehen.»

Überall brauner Schlamm am Boden

Keyerleber führt Blick auf einen Rundgang durch das Untergeschoss. In der Garage ist der Boden durch das Wasser und den Schlamm braun. Im Keller ist an den Wänden zu sehen, bis wohin das Wasser gelangte.

Im Fitnessraum zeigt die 36-Jährige auf das Fenster des Schachts, durch den die Wassermassen in ihr Untergeschoss drangen. «Dort hat es angefangen rauszulaufen. Obwohl das Fenster geschlossen war. Wir versuchten, das Wasser aufzuhalten, aber es war unmöglich.»

Es sei noch unklar, wie der Fitnessraum geräumt werde. «Vieles können wir nicht selber machen. Man muss die Geräte auseinandernehmen, sie sind sackschwer. Die wurden geliefert. Der Versicherungsangestellte hat angeboten, jemanden mitzunehmen, der uns beim Räumen hilft.»

Kein warmes Wasser

Einen solchen Überschwemmungs-Horror habe sie noch nie erlebt, sagt Keyerleber. «Man sieht so Sachen im Fernsehen. Und hat Mitleid mit diesen Leuten. Aber dass es einen selber treffen kann, hätte ich nie gedacht.»

Zurzeit fehlt es Familie Keyerleber auch an warmem Wasser. «Seit heute Morgen ist fertig. Das ist das Hauptproblem. Es wäre schön, wenn der Boiler mit dem warmen Wasser bald ersetzt würde. Dann könnten wir wenigstens duschen.»

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