In Zürich wird immer weniger Velo gefahren. Während in der Stadt Basel rund jede fünfte Fahrt mit dem Velo zurückgelegt wird, ist es in Zürich nur jede zehnte – und die Zahl nimmt ab. Das zeigt eine Auswertung des Mikrozensus Mobilität und Verkehr.
Dass Zürich attraktiver und sicherer für Velofahrende wird, forderten bereits 1973 rund 100 Teilnehmende der ersten Zürcher Velodemo. Eine bessere Veloinfrastruktur sowie sichere Velofahrwege wollte man unter dem Motto «Züri uf de Felge» erzielen. «Doch wirklich getan hat sich seitdem nicht viel. Wir fordern noch immer eine durchgängige und sichere Veloinfrastruktur», sagt Jakob Rüegg von Velo Mänsche Züri zu Blick.
50 Stunden am Stück
Daher veranstalten Pro Velo Zürich, Velo Mänsche Züri, Velorution und die Grünen der Stadt Zürich nun eine 50-Jahre-Jubiläumsdemo. «Wir fahren zu Ehren der ersten Velodemo 50 Stunden am Stück durch die Stadt und greifen erneut das Motto ‹Züri uf de Felge› auf», sagt Rüegg.
Das Ziel: Das Veloweggesetz umzusetzen – und zwar zügig. Man wolle zudem «keine Kompromisse bei der Sicherheit eingehen», so Rüegg. Dazu sollen Velorouten wortgetreu nach der Gemeindeordnung umgesetzt werden. Diese besagt, dass Velovorzugsrouten «grundsätzlich frei vom motorisierten Individualverkehr» sein sollten.
Am Donnerstagnachmittag geht es mit einem Vorlauf zur offiziellen Demo am Samstag los. In sich abwechselnden, kleinen Gruppen wird 48 Stunden lang ununterbrochen Velo gefahren, bis dann die Demo am Samstag beginnt. Am Ende kommen so 50 Stunden dauerhaftes Velofahren zusammen. Rüegg: «Am Vorlauf werden Mitglieder von Velo Mänsche Züri teilnehmen. Aber alle sind eingeladen, mitzufahren. Wir fahren stündlich und abwechselnd am Werdmühleplatz los.»
«Wir wollen kein Verkehrschaos auslösen»
Am Samstag um 16.30 Uhr startet dann die Hauptdemo am Helvetiaplatz. Und nur diese Veranstaltung ist bewilligt, wie die Stadtpolizei Zürich auf Anfrage von Blick sagt. «Per se ist es nicht verboten, Velo zu fahren. Solange sich die Teilnehmenden an die Verkehrsregeln halten, können sie das auch in einer Gruppe machen», so die Polizei weiter. Falls Demonstranten die Verkehrsregeln jedoch nicht einhalten, würde man einschreiten.
Mit der dieser Demo-Aktion wolle man keineswegs den Verkehr in der Stadt stören oder gar lahmlegen. «Wir wollen keine Probleme mit der Polizei und rechnen mit einer kleinen Gruppe Velofahrender», sagt Andrea Freiermuth von Pro Velo Zürich. Schliesslich wolle man auch auf keinen Fall die Hauptdemo am Samstag gefährden. Auch Rüegg erklärt: «Wir wollen kein Verkehrschaos auslösen und werden uns entsprechend an die Verkehrsregeln halten.»
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