Lästige Blutsauger
Tigermückenfunde in zwei Zürcher Quartieren gemeldet

Tigermücken wurden in den Zürcher Quartieren Industrie und Wipkingen gefunden. Die kleinen Blutsauger können verschiedene Krankheiten übertragen.
Publiziert: 04.09.2024 um 09:30 Uhr
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Aktualisiert: 04.09.2024 um 09:47 Uhr
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In zwei Quartieren in Zürich wurden Tigermücken und Eier entdeckt.
Foto: imago/blickwinkel
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Marian NadlerRedaktor News

Im August 2024 wurden erstmals seit 2019 auch ausserhalb der Fernbusstation Eier und Tigermücken gefunden. Das schreibt die Stadt in einer Mitteilung. Die Bevölkerung wird gebeten, Sichtungen von schwarz-weiss gestreiften Mücken umgehend zu melden.

Erstmals wurden im Herbst 2016 Eier einer Tigermücke (Aedes albopictus) an der Fernbusstation hinter dem Hauptbahnhof gefunden. Seitdem überwacht die Stadt Zürich das Areal mit Fallen und bekämpft beim Fund von Tigermücken oder deren Eiern die Mückenlarven in den umliegenden Dolen mit einem biologischen Mittel. Dank konsequentem Monitoring und der Mithilfe der Bevölkerung konnte die Ansiedlung der Tigermücke und deren Ausbreitung in angrenzende Quartiere bisher verhindert werden.

Brutstätten sollten sofort eliminiert werden

Im August 2024 wurden erstmals Tigermückeneier in einer Falle an der Hafnerstrasse gefunden, und Tigermücken wurden in den Quartieren Industrie und Wipkingen gemeldet. Die Tigermücke gelangt mit Reisebussen, Autos oder LKWs in neue Gebiete. Während der Fahrt sticht sie, saugt Blut und verlässt bei der Ankunft das Fahrzeug, um ihre Eier abzulegen. Hierfür reichen ihr bereits kleine Behälter oder Getränkedosen mit angesammeltem Regenwasser. Die Fachstelle Schädlingsprävention geht derzeit den Fundmeldungen nach und stellt Eiablagefallen auf. Die Schächte und Dolen rund um die Fundstellen werden mit einem biologischen Larvizid gegen die Larven der Tigermücke behandelt.

Die Bevölkerung kann bei der Bekämpfung der Tigermücken entscheidend mithelfen: «Es ist wichtig, dass Anwohner mögliche Brutstätten eliminieren und schwarz-weiss gestreifte Mücken einfangen, fotografieren und umgehend melden. So kann das Vorkommen frühzeitig erkannt und die Ansiedlung und Ausbreitung eingedämmt werden», sagt Gabi Müller, Leiterin der Schädlingsprävention der Stadt Zürich. Ideale Brutstätten für Tigermücken sind kleine stehende Wasseransammlungen wie etwa auf Abdeckplanen, in Topfuntertellern und Giesskannen. Durch regelmässiges Leeren oder Erneuern des Wassers wird die Vermehrung von Tigermücken verhindert, da sie etwa eine Woche benötigen, um sich vom Ei zur erwachsenen Mücke zu entwickeln. In Teichen, Fliessgewässern oder chlorierten Pools können sich invasive Stechmücken nicht vermehren.

Geringes Erkrankungsrisiko

Sichtungen im Stadtgebiet können über zueriwieneu.ch oder mit der App «Züri wie neu» gemeldet werden, während Meldungen aus dem übrigen Kanton dem Schweizerischen Mückennetzwerk unter muecken-schweiz.ch übermittelt werden können. Die Fachstelle Schädlingsprävention des Umwelt- und Gesundheitsschutzes der Stadt Zürich gehört zu den vier offiziellen Meldestellen für invasive Mücken in der Schweiz. Sie nimmt in dieser Funktion Meldungen zu Mücken aus dem ganzen Kanton Zürich sowie den Kantonen Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden, St. Gallen, Schaffhausen, Thurgau und Zug entgegen.

Tigermücken sind besonders lästig, da sie, anders als einheimische Mückenarten, auch tagsüber stechen. Ihre Stiche sind schmerzhaft, und sie können verschiedene Krankheiten übertragen. Das Risiko, in der Schweiz wegen eines Tigermückenstichs zu erkranken, wird derzeit als gering eingestuft.

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