Wie ein österreichisch-chinesisches Forscherteam im Fachblatt «Science Robotics» berichtete, könnte man auf diese Weise Millionen harmloser Männchen sammeln, ohne sich der Gefahr auszusetzen, dass blutsaugende Weibchen dabei sind.
Bei der «Sterile Insekten Technologie (SIT)» werden Mückenmännchen in Labors gezüchtet und mit Strahlung unfruchtbar gemacht. Dann setzt man sie in grossen Mengen aus, damit sie den wild lebenden Moskitomännchen möglichst alle Weibchen wegschnappen. Nach der Kopulation legen die Stechmückendamen dann zwar Eier, daraus entwickelt sich aber wegen der unfruchtbaren Spermien kein Moskitonachwuchs.
Automatisierte Trennung
Ein Team um Jeremy Bouyer vom «Insekten-Schädlingsbekämpfungs-Programm» der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) und Welternährungsorganisation (FAO) in Wien und Zhiyong Xi von einer Biotech-Firma im chinesischen Guangzhou entwickelte einen Apparat, in dem die unterschiedlich grossen Puppen der Männchen und Weibchen automatisiert getrennt werden.
Die Forscher testeten ihn mit drei verschiedenen Stechmückenarten, nämlich Gelbfiebermücken (Aedes aegypti), Asiatischen Tigermücken (Aedes albopictus) und «Culex quinquefasciatus»-Moskitos. Sie übertragen unter anderem Gelbfieber-, Dengue-Fieber-, Zika-, Chikungunya- und West-Nil-Viren sowie parasitische Würmer.
Mit dem automatischen «Geschlechts-Sortierer» kann eine Person pro Woche 16 Millionen Männchen separieren, berichten die Forscher in der Fachpublikation: «Sie zeigen danach gute Flugfähigkeit und Paarungsleistung.» Bei einem Feldversuch in Guangzhou habe man mit solch automatisch abgezweigten Männchen die lokale Tigermücken-Population um mehr als vier Fünftel dezimiert.