«Keine Chance, sich allein zu befreien»
Snowboarderin Andrea D. (†24) starb kopfüber im Schnee

Andrea D. (†24) blieb nach einem Snowboard-Sturz in Österreich kopfüber im Schnee stecken. Dieser wurde zur Todesfalle: Sie konnte sich nicht mehr selbst befreien.
Publiziert: 10.01.2019 um 22:29 Uhr
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Aktualisiert: 11.01.2019 um 15:21 Uhr
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Andrea D. (†24) starb nach einem Sturz in den Tiefschnee.
Foto: Facebook
Michael Sahli

Die Zürcherin Andrea D.* (†24) liebte es, in den Bergen zu sein. Am liebsten im Winter auf dem Snowboard, zusammen mit ihren Kollegen. Ausgerechnet ihr liebstes Hobby wurde der jungen Frau am 6. Januar in Österreich zum Verhängnis. Sie liess ihr Leben nach einem Sturz am Rand der Skipiste (BLICK berichtete).

Zum fatalen Unfall kommt es gegen 14.30 Uhr im vorarlbergischen Skigebiet Schafberg, wenige Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt. Aus unbekannten Gründen kommt die 24-Jährige mit ihrem Snowboard von der Piste ab, stürzt rund 20 Meter in die Tiefe.

Sie bleibt kopfüber bis zur Hüfte im rund anderthalb Meter tiefen Schnee stecken. Laut der lokalen Polizei gelingt es den drei Begleitern zwar, Andrea auszugraben. Aber ihr Herz schlägt bereits nicht mehr. Ihre Freunde reagieren richtig, starten sofort die Reanimation, bis der Notarzt eintrifft. Aber niemand kann Andrea retten – sie stirbt unterhalb der Piste.

«In voller Freude beim Snowboarden bist du von uns gegangen»

Am Donnerstag verabschieden sich Freunde und Verwandte der lebensfrohen Frau in mehreren Todesanzeigen. «In voller Freude beim Snowboarden bist du von uns gegangen. Du hast gesungen und gelacht», schreibt die Familie. «Wir sind unsäglich traurig, aber glücklich über die Sternstunden, die wir mit dir verbringen konnten.» Auch ihr Arbeitgeber, das Universitätsspital Zürich, zeigt sich in einer Anzeige schockiert. «Wir sind tief bestürzt und traurig», schreibt die Spitaldirektion.

Einziger Trost: Andrea starb bei einer Tätigkeit, die sie liebte. «Im Winter bin ich Snowboardlehrerin, und ich kann es nicht erwarten, surfen zu lernen», schrieb sie vor einiger Zeit in einer Anzeige im Internet. Die damals 22-jährige Psychologiestudentin war gerade auf der Suche nach einer Unterkunft für ein Austauschsemester in Australien. Und schrieb über sich: «Ich bin eine gelassene Person, sozial, denke immer positiv und bin immer optimistisch.»

Andrea erstickte in den Schneemassen

Die österreichische Polizei hat die Ermittlungen mittlerweile abgeschlossen, wie ein Sprecher gegenüber BLICK sagt: «Wir gehen davon aus, dass sie wegen eines Fahrfehlers von der Piste abkam.» Die Todesursache sei Ersticken. Der Sprecher sagt: «Wir haben momentan enorm viel Schnee. Sobald die Leute von der Piste abkommen, versinken sie regelrecht. Wenn man erst einmal kopfüber in einer so dicken Schneedecke steckt, hat man keine Chance, sich aus eigener Kraft zu befreien.»

Erst am Mittwoch starb Lehrer Willibald S. (†62) auf ähnliche Weise. Mit neun Schülern war er auf der Mariazeller Bürgeralpe, als er einen Ski verlor und stürzte. Sieben Meter fiel er in unwegsames Gelände und blieb kopfüber im Schnee stecken – und erstickte. 

* Name geändert

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